Thema: Briefmarken Tausch wie bei Tinder: Schnapsidee? Henne-Ei? Genial?
robste1987 Am: 29.03.2023 11:56:55 Gelesen: 1126# 1@  
Ich mache mir immer mal wieder Gedanken wie man das Sammeln und Tauschen von Briefmarken moderner und attraktiver machen kann.

Auf einem Sammlertreff habe ich schon öfter Leute gesehen, die mit Schuhkartons voller Steckkarten mit Briefmarken oder etlichen sog. Groschenbüchern anreisten.
Oft waren darin viele Motivmarken, die sowieso mehr nach Aussehen als nach Katalognummer gekauft werden. Gefühlt deckten die Einnahmen bestenfalls die Benzinkosten für die Anfahrt.

Offenbar nimmt die Lust und Möglichkeit am frühen Sonntagmorgen zu einem Tauschtreff zu fahren auch eher ab als zu.

Unter in der Generation unter 40 Jahren wird oft eine Smartphone-App namens Tinder genutzt, wenn man eine Beziehung oder zumindest einen Sexualpartner sucht.

Wenn man diese App benutzen will, macht man einfach ein paar Fotos von sich, gibt an welches Geschlecht man selbst ist und welches Geschlecht man sucht.
Danach werden einem Fotos von anderen Benutzern gezeigt. Gefällt einem jemand, macht man eine Wischgeste auf dem Smartphone und wenn der Andere das auch so macht kann man eine Nachricht senden um sich zu näher kennen zu lernen und ggf. zu verabreden. Weil das natürlich viel nach optischen Reizen (Waschbrettbauch / große Oberweite) geht ist alles ziemlich oberflächlich. Ich würde mir auf diesem Weg keine Frau für eine Familiengründung suchen, die App Tinder ist sehr aber erfolgreich.

Da ein Reinfall beim Tausch von ein paar (Motiv-)Briefmarken von geringem Geldwert sicherlich viel weniger dramatisch als ein Fehlgriff bei der Partnersuche ist, denke ich das eine ähnliche App für Briefmarken eine gute Ideen sein könnte. Man fotografiert einfach einzeln seine Steckkarten, gibt ein paar standardisierbare Daten an (Motivtyp, Jahr, postfrisch) und schon werden sie anderen Nutzern angezeigt. Sobald ein Nutzer sich für eine der eigenen Steckkarten interessiert, kriegt man die Steckkarten von dem anderen Nutzer angezeigt. Wenn da auch etwas gefällt öffnet sich ein Nachrichtenfenster in dem man den Tausch, etwa per Post mit standardisierten Nachrichten ("Wie ist Ihre Addresse?") verabreden kann. Den Versand des Briefes könnte man mit einem Foto dokumentieren.

So bräuchte man viel weniger sinnlos schleppen und hin und her fahren, erreicht auch Leute die weiter weg wohnen und tauschen statt kaufen wird gefördert. Zudem könnte man sich jederzeit Briefmarken ansehen, auch wenn man in der Arztpraxis wartet oder im Zug zur Arbeit fährt.

Andererseits ist das jetzige Sammlerschaft vielleicht auch zu konservativ für eine solche Idee. Oder die Post ist schlicht zu unzuverlässig und teuer geworden.

Möglicherweise kommt die Idee auch 10 Jahre zu spät und man hat das typische Henne-Ei Problem.

Was meint ihr?
 
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