Thema: (?) (191) Briefzentren und ihre blauen Stempel
filunski Am: 01.04.2023 14:04:18 Gelesen: 14275# 122@  
@ mumpipuck [#119]
@ Christoph 1 [#120]
@ Stefan [#121]

Hallo zusammen, :-)

freut mich, dass mein Beitrag nicht einfach nur so hingenommen wurde, sondern, dass ihr euch kritisch damit auseinandersetzt und dabei auch wichtige Fakten erkannt habt.

Zugegebenermaßen "ritt mich durchaus der Schalk" am Vorabend des 1. April und ich habe deswegen auch diese Tür offen gelassen.

Aber jetzt mal zurück zu den Fakten und was wirklich geschah.

Der gezeigte Brief war tatsächlich so wie abgebildet und ohne jegliche Manipulation gestern bei mir mit der Tagespost angekommen und ich wusste bis dato überhaupt nicht davon und hatte diesen auch nicht in Auftrag gegeben. Da er irgendwie ganz passend zum vor der Tür stehenden 1. April kam, habe ich ihn so wie geschehen vorgestellt. Kaum hatte ich den Beitrag eingestellt, bekam ich auch schon eine E-Mail von einem aufmerksamen und ebenfalls an der Thematik interessierten und versierten Philaseitenmitglied der auch auf den 1. April anspielte.

Den Brief erhielt ich über einen Sammlerfreund der immer wieder mal alle möglichen Institutionen der DPAG anschreibt, wie z.B. Großannahmestellen, um einen Abdruck der dort noch geführten Tagesstempel zu bekommen und dabei auch oft einen Beleg an mich dazu erstellt. Alles also völlig legitim und ohne Hintergedanken. Interessante Stempel tauchen dabei regelmässig immer mal auf.

So auch diesmal, der zweifelsohne nicht per Maschine aufgebrachte, aber ebenso zweifelsfrei von einer solchen stammende Stempel war/ist schon interessant.

Ihr habt ihn ja auch alle als Maschinenstempelkopf erkannt, alleine schon das vorhandene Posthorn entlarvt ihn sofort. Dann ist er nicht so ganz sauber "abgeschlagen" (oder wie immer er angebracht wurde), links fehlt was (trotz ebener Unterlage) und die Tageszeit ist völlig verstümmelt. Stefan hat auf die Eigenheit von Stempelkronen aus Maschinen (oder auch Handrollstempeln) hingewiesen. Diese befinden sich auf einer Walze und sind gekrümmt/gebogen und hinterlassen nur beim Abrollen der Walze einen deutlichen Stempelabdruck. Wenn man aus solch einem Einsatz (die Datumswalze muss ja auch mit dazu) ein Handstempelgerät bastelt erzielt man durch Aufdrücken oder gar Aufschlagen keine sauberen Abdrücke.

Es handelt sich also nicht um einen der üblichen Faust- oder Hammerstempel sondern höchstwahrscheinlich um eine individuelle, kreative "Bastelei" eines BZ-Mitarbeiters. Angeblich soll so etwas im BZ 66 nicht zum ersten Mal vorkommen, selbst habe ich dazu keine Informationen. Auch nicht warum man auf solch eine Idee kommt. Vorstellen könnte ich mir, dass im BZ 66 im Rahmen der Umrüstung auf die neuen PostJet Maschinen und Außerbetriebnahme der ausdienenden AM 990/991 jemand auf die Idee kam aus den nicht mehr benötigten Stempelköpfen (der UB "ma" gehört ja dort hinein) ein Handstempelgerät zu basteln.

Die nächsten Tage werde ich das BZ 66 (Großannahmestelle) dazu mal anschreiben und auch um einen Tagesstempelabdruck anfragen. Mal sehen was ich dann eventuell noch in Erfahrung bringen kann. Sollte hier jemand mitlesen, der noch weitere "kreative" Ideen oder gar Tatsachen hat, bitte melden.

Viele Grüße,
Peter
 
Quelle: www.philaseiten.de
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