Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 03.04.2023 16:43:27 Gelesen: 45982# 658@  
Liebe Freunde,

nach dem Vertrag Baden-Bayern vom 1.8.1843 kosteten einfache Briefe, porto wie franko, 4, 8 bzw. 12 Kreuzer, je nach Entfernung in direkter Linie.

Wurden schwere Briefe verschickt, so galt die Gewichtsprogression der Aufgabepost. Baden rechnete in 3/4 kölnischen Lothgewichten (ca. 11 g), Bayern aber in Halblothschritten des Münchener Loths (8,75 g). Daher waren schwere Briefe für die jeweils andere Postanstalt gebührenmäßig schwer nachzuvollziehen.

Da der Postverein vorsah, dass das Franko bzw. Porto halbscheidung zu teilen war, war es den Beteiligten egal, denn sie bekamen ja immer die Hälfte dessen, was bezahlt worden war - hüben wie drüben.

Aber schwere Briefe zu finden ist nicht ganz einfach, da wohl nur alle paar Jahre einer auftaucht.



Hier einer aus Mannheim vom 11.9.1850, also Baden nicht im Postverein, aber Bayern wohl, der einfach 12 Kr. gekostet hätte, hier aber 42 Kr. Franko den Absender kostete (12x, 18x, 24x, 30x, 36x und 42x also die 6. Gewichtsstufe).

Aus dem Inhalt geht hervor, dass es Anlagen gab, die das hohe Gewicht erklären. Es ist der bisher mit großem Abstand schwerste Brief, den ich von Baden nach Bayern kenne, nicht nur in dieser Tarifperiode.

Siegelseitig kann man noch gut sehen, wie "aufgebläht" er gewesen sein musste, wenn man sich den Stempel von Schweinfurt ansieht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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