Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
inflamicha Am: 05.04.2023 21:52:49 Gelesen: 559752# 10037@  
Guten Abend,

auch heute ein Beleg aus der Vierfachperiode:



An diesem zeigt sich dass es mit der Vierfachaufwertung mitunter garnicht so einfach war, insbesondere weil die Verlautbarung der Post (vielleicht bewusst?) etwas schwammig formuliert war. Der Einschreibbrief nach Heidelberg mit einem Gewicht über 20 g bis zu 100 g wurde am 27.11.1923 (PP 26) in Königsberg aufgegeben. Briefporto 88 Milliarden Mark und Einschreibgebühr 80 Mrd. Mark summieren sich auf 168 Mrd. Mark. Frankiert wurde mit den Mi-Nrn. 326 AW (4), 335 APa (3) und 337 AP, dass sind 4fach aufgewertet 192 Mrd. Mark und somit 6 Mrd. Mark zu viel. Man könnte diese Überfrankatur so interpretieren, dass die 2 Mrd. Mark-Marken vor dem 26.11. gekauft wurden und man irrtümlich davon ausging, dass diese weiterhin nur ihren aufgedruckten Wert hätten. Die Überdruckmarken wiederum wurden ab dem 26.11. erworben und dann sicher auch mit dem vierfachen Nennwert bezahlt, einer entsprechenden Verwendung stand also hier nichts im Wege. Eine andere Erklärung für diese seltsame Überfrankatur sehe ich nicht. Ihr?

Gruß Michael
 
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