Thema: Deutsches Reich: Entfärbung von Marken durch Sonnenlicht und Chemie
Stefan Am: 15.04.2023 12:23:50 Gelesen: 1091# 3@  
@ inflamicha [#2]

wenn man die Marke genau ansieht, ist zu erkennen, dass der Markendruck schemenhaft noch vorhanden ist, besonders der Rahmen ist zu erkennen.

Wenn man ganz genau hinschaut, könnte man meinen, den Übergang von Markenfarbe auf unbedrucktes Papier (wo anschließend die Zähnung ansetzt) zu erkennen. Ich wüsste sonst auch keine Stelle ohne Markenfarbe im Schalterbogen (nicht unzerteilter Druckbogen), welche üblicherweise allseits gezähnt wäre und welche auch (durch Versatz) mit einem Aufdruck versehen werden könnte.

Entweder handelt es sich um eine sog. Schaufenstermarke (die Marke lag beim Briefmarkenhändler jahrelang im Schaufenster und insbesondere das Sonnenlicht hat die Farbe ausgeblichen) oder die Marke lag längere Zeit unter ungeeigneter Folie. Einige Kunststoff-Folien neigen dazu die Markenfarbe aufzunehmen.

Variante 3 wäre eine mögliche chemische Entfärbung. Zu dieser Möglichkeit drängt sich mir die Frage auf, ob rückseitig noch die Originalgummierung vorhanden und diese unbeschädigt ist. Auf dem Scan der Briefmarkenrückseite sehe ich lediglich einen Falzrest, keine Gummiriffelung (muss allerdings nichts zu bedeuten haben).

Und nicht nur diese, auch die Aufdruckfarbe beispielsweise. Bei Deiner Marke fehlt auch von dieser etwas, was aber auch schon beim Produktionsprozess passiert sein kann. Derart mangelhafte Aufdrucke sind bekannt.

Der Aufdruck selbst sowie die Aufdruckfarbe machen auf mich - zumindest anhand des Scans - einen authentischen Eindruck. Ausbrüche im Aufdruck waren zur Zeit der Hochinflation nicht unüblich.

Gruß
Stefan
 
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