Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 25.04.2023 16:16:25 Gelesen: 59331# 896@  
Liebe Freunde,

durch ein nettes Auktionshaus vermittelt: Brief mit Retour-Recepisse (vulgo: Rückschein) aus Burglengenfeld vom Oktober 1811 "Zur Königlich baiernschen allgemeinen Stiftungs-Administration in Kamm (heute Cham).



Die Post schrieb mit Rötel "Chargé" oben links, weil dieser Sonderpostdienst gewünscht, aber auf dem Brief nicht zum Ausdruck gebracht worden war, führte auch das Nota - Bene - Zeichen, vulgo: # hinzu, und man notierte die Manual-Nr. 3 oben rechts.

Außergewöhnlich ist der Praesentations-Vermerk unten links: "Praes den 20 Octob(ris) 1811 und in Cham bekam er die Manual-Nr. 1.

Die oben links zweifach abgeschlagenen Chargéstempel sind weniger deutlich zu erkennen, als der Rötel-Vermerk, wobei man wieder sieht, wie wichtige das Farbenspiel damals war.

Der Absender hatte 4 Kreuzer Chargégebühr zu zahlen und 12 Kr. für den Rückschein, der nach Ankunft und Auslieferung des Briefes wieder unter Recommandation der Aufgabepost zu remittieren war. Der Empfänger zahlte 6 Kr. Porto für einen Brief in der 3. Gewichtsstufe (über 1-1,5 Loth) in der 1. Entfernungssteufe bis 6 Meilen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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