Thema: Event Team der Deutschen Post darf auf Messen im Ausland nichts mehr verkaufen
DL8AAM Am: 19.06.2023 16:08:17 Gelesen: 723# 6@  
Hierzu kam im aktuellen Email-Newsletter der DBZ eine kurze Ergänzung [1]

Wie sich auf Nachfrage bei der Deutschen Post inzwischen ermitteln ließ, ist der Grund für diese Änderung kein „Verkaufsverbot“, sondern die Reaktion des Unternehmens auf „diverse Neuerungen im europäischen Mehrwertsteuerrecht, die in der letzten Zeit in Kraft getreten sind.“ …

Dafür müsste aber ein Weltkonzern, wie die DPAG (so wie die anderen auf Messen verkaufenden, nationalen Posten), doch eine praktikable und legale Lösung finden können? In Zweifelsfall verkauft die Post eben über einen im Gastland aktiven "Messestanddienstleister" (sie wie es die DPAG ja selbst auf der IBRA gemacht hat, selbst dort hat die Post ja ihre Marken nicht selber verkauft), der dann die entsprechende MWSt/VAT abführt. So ist das aber keine gangbare Alternative, der australische Besucher des DPAG-Stands auf einer großen internationalen Messe (sagen wir mal auf der Bukarest 2024 oder gar auf der Bosten 2026) bestellt vor Ort etwas, dass er am Stand ausgestellt sieht, er muss es bestellen und die Post verschickt dann die Bestellung Wochen später für zusätzliche teure Versandkosten aus Deutschland in alle Welt. Da kauft dann dort doch keiner mehr - wenn man gerne gerade die eine 85 Cent-Marke haben möchte (oder eine Marke zum abstempeln für den Messepass braucht). Komplett weltfremd. Frag doch mal, wieviele IBRA-Besucher sich so einen schönen rumänischen IBRA-Block einfach mal so spontan bei Vorbeischlendern gegönnt haben, der war selbst für mich als (im wesentlichen) "Nichtmehrbriefmarkensammler" ein absoluter Hingucker.

Auf der New York'2014 durfte ich beim DPAG-Stand die 20 Cent-Briefmarke für den Messestempel ("kein Stempelabschlag ohne Briefmarke") nicht mit Eurocent bezahlen, sondern umgerechnet irgendetwas in US-Cent (und sicherlich plus US-VAT). Wo sollte da das Problem (für einen Weltkonzern) sein.

Der Weltkonzern DPAG hat sicherlich in jedem denkbaren Land bereits heute eine wirtschaftlich aktive Niederlassung unter dem Markenname DHL (die sicherlich dort steuerlich "angemeldet" ist), die man für den Verkauf einsetzen könnte. Dann verkauft eben nicht Weiden in Bukarest steuerlich die Marken, sondern "DHL Bukarest". Problem gelöst.

Falls das DPAG-Verhalten aber Schule macht, machen Stände "fremder" Posten bei ausländischen Messen absolut keinen Sinn mehr. Bestellen kann ich auch Online, zumal das sichtbare Angebot dort auch größer ist.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.philapress.de/2023/06/16/deutsche-post-messen-ausland-briefmarken-bestellungen/
 
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