Thema: Aus den Erivan Haub Auktionen
Heinz 7 Am: 22.06.2023 20:36:59 Gelesen: 7524# 106@  
@ Martin de Matin [#105]

Lieber Martin,

es freut mich, dass Du Dich zu meinen Beiträgen äusserst.

Es ist natürlich richtig, was Du schreibst. Der Brief ist tatsächlich "negativ" beschrieben, dass die Briefmarke nachgezähnt wurde, hat sie bestimmt nicht wertvoller gemacht. Die Erklärung, wie es dazu kam, ist aber im Auktionskatalog gegeben, und ich denke, wir sollten trotzdem in Betracht ziehen, was seit Langem bekannt ist:

Es gibt offenbar nur 6 Briefe mit dieser Briefmarke (zur Zeit von Ishikawa 1993 rechnete man meines Wissens sogar mit nur 5), das ist natürlich extrem wenig für ein Land wie die USA, wo es ja auch viele Sammler gibt.

Andererseits wurden die Briefe im 20. Jahrhundert teilweise auch sehr teuer bezahlt, und wir können jetzt vielleicht von einer "richtigen" Preiskorrektur sprechen. Ich hatte leider die List of prices realised von 1993 nicht zur Hand, aber Du schreibst, dass vor dreissig Jahren US$ 167'500 dafür bezahlt wurden. Das ist klar weniger als der Schätzpreis (US$ 300'000), aber immer noch vielviel mehr als jetzt, 2023, dafür bezahlt wurde. US$ 30'000 + 18 % heute ist sicherlich ein sehr tiefer Preis.

Die Preisfindung auf dem Philatelie-Markt ist keine exakte Wissenschaft. Umso mehr finde ich es wichtig, dass sich interessierte Personen darüber austauschen, wo ein angemessener Preis wohl liegen sollte. Was ist (zu) teuer? Was ist (zu) tief bewertet? Die Auktionskataloge geben oft dazu sehr subjektive Werte an, die kritisch hinterfragt werden sollten.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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