Thema: IBRA 2023 - Briefmarken Weltausstellung in Essen am 25.-28.5.2023
ArGe Baltikum Am: 24.06.2023 21:03:18 Gelesen: 13844# 289@  
@ HWS-NRW [#286]

Ich wusste nicht, dass es das "grundsätzlich nicht gibt", denn ich habe auch schon andere Erfahrungen gemacht:

- Bei der ersten ArGe-Literaturausstellung, bei der ich teilnahm, sprach ich einige Zeit (Wochen) später den Juror an, der sich aber nicht mehr an Details erinnerte und empfahl, mich kurzfristiger zu melden.
- Bei der ESTONIA 2020 konnte ich den Juror fragen, wie geschrieben.
- Bei der ArGe-Literaturausstellung 2022 war ich vom Ergebnis erstmal so geplättet, dass ich gar nichts sagen konnte, später war es dann zu spät dazu.
- Bzgl. der IBRA teilte mir Eric Scherer vorher mit, dass keine Jurygespräche für Literatur vorgesehen sind, das wusste ich also. Dass das generell bei der FIP so gehandhabt wird, wusste ich nicht, das steht m.W. nirgendwo in den Auslobungsunterlagen und es war meine erste FIP-Ausstellung.

Das ändert aber alles nichts daran, dass ich Jury-Gespräche (clinics) für sinnvoll halte, um als Aussteller Hinweise zu bekommen, was man aus Jurorensicht verbessern könnte. Das ist kein maulen und kein "sich ausk...", sondern ein Wunsch. Dass das derzeit nur als Vorschlag gesehen werden kann, der bei den Verantwortlichen noch nicht als notwendig und sinnvoll angesehen ist, lerne ich durch die heutigen Antworten. Allein die Ausdrucksweise zeigt jedoch, wie solche Wünsche angesehen werden (ich fürchte, die Antworten hier sind symptomatisch).

Warum sollten denn Literaturbewertungen und mögliche Verbesserungen anders zu sehen sein als bei Rahmenausstellungen? Auch da möchten Aussteller wissen, was warum wie bewertet wurde und was man aus Jurorensicht anders oder besser machen müsste, um eine höhere Bewertung zu erhalten.

Bei der Bewertung eines Webs wird auch in deiner Antwort die Sichtweise erkennbar, dass ein Web bestimmte Inhalte haben sollte, obwohl das möglicherweise gar kein erklärtes Ziel eines speziellen Webs ist. Bei jedem Rahmenexponat schreibt man vorneweg, was man zeigt und was nicht, dann kein ein Juror auch nicht erwarten, die Dinge zu sehen, die nicht gezeigt werden. Dasselbe gilt für Webs.

Deinen Tipp mit dem Anschauen Gold-bewerteter Webs habe ich schon lange befolgt. Da werden manchmal einzelne Themen sehr intensiv bearbeitet, es ist wie ein Handbuch oder eine Bibliothek, halt im HTML-Stil. Da würde mich auch manchmal interessieren, warum ein Juror die Punktezahl vergibt, die er vergibt, weil die Möglichkeiten des Mediums gar nicht alle genutzt werden.

Wie gesagt, wenn ein Web ein anderes Ziel als Forschungsergebnisse (Handbuch in html anstelle im Print) verfolgt und damit einen philatelistischen Zweck erreicht, ist doch die Frage, ob das bei der Bewertung eines Webs eine Rolle spielen könnte oder sollte oder nicht. Mein Eindruck ist, dass ein Web nach den derzeitigen Kriterien nur dann gut bewertet wird, wenn es Forschungsergebnisse wie ein Printwerk beinhaltet.

Damit erreichen beispielsweise die Philaseiten wohl nie Gold, obwohl sie für viele Mitmacher mehr Wert haben als alle Gold-bewerteten Webs.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/11836
https://www.philaseiten.de/beitrag/321017