Thema: Bube, Dame, König, Ass - Kartenspiel Spielkarten
Bendix Gruenlich Am: 01.07.2023 19:44:17 Gelesen: 1475# 11@  
So, so – Kartenspielen.

Hier etwas aus Belgien.



Wenn Ihr schon mal da seid, könnt Ihr auch mal im Spielkartenmuseum in Tournhout vorbeischauen (Link unten).

An ein Exponat muss ich denken: eine halbe Spielkarte, ich glaube aus dem frühen 18. Jahrhundert – die lag bei einem Findelkind. Es nannte den Namen des Knaben und die von Herzen kommende Bitte, sich des Kindes anzunehmen. Vermutlich ein echtes Kind der Sünde. Tragisch und ergreifend!

Der Weltmarktführer in der Kartenspielproduktion ist die belgische Fa. Cartamundi. Die hat auch die Altenburger Spielkartenfabrik übernommen.

Auch in Altenburg gibt es ein Spielkartenmuseum. Beide Museen haben einen Shop mit sehr schönen, grafisch ansprechenden Kartenspielen.

Nun zu den Schattenseiten: Alkohol, Tabak, Völlerei, Fluchen, schlechte Frauen, Glücksspiel. Alles Dinge, die - gerne auch noch in Kombination - einen Mann allerliebst vor die Hunde gehen lassen können (aber eben auch furchtbar Spaß machen können). Männer sind in ihrem Selbstzerstörungsdrang manchmal eben echte tickende Zeitbomben (siehe auch die Illustration auf dem Umschlag im Beitrag 1).

Also Vorsicht: nicht übertreiben.

Dazu lässt Goeffrey Chaucer seinen Ablassverkäufer in seinen „Canterbury Tales“ – frühe Weltliteratur aus England – etwas sagen. Der Witz bei der Sache: der Ablassverkäufer beschreibt allerhand Verdammenswertes, das aber das immer in solcher Breite, dass das absurd erscheint und man Lust darauf bekommt mitzutun.

“Now that I have spoken of gluttony, I will forbid you gaming, which is the very mother of lies, deceit, and cursed forswearing, of blasphemy of Christ, manslaughter and waste of money and of time; and furthermore, it is a disgrace and against all honor to be known as a common gamester.”

Ich übersetze das mal: Nun, da ich zu Euch von übermäßigem Essen gesprochen habe, I verbiete Euch das Glücksspiel, da es die Mutter aller Lügen, des Betrugs, verwünschter Flucherei, der Gotteslästerung, und des Totschlags ist, sowie Verschwendung von Zeit und Geld. Darüber hinaus ist es eine Schande und gegen jede Ehre als gemeiner Spieler bekannt zu sein.

Mehr ging wirklich nicht – kann man da einsteigen?

https://speelkaartenmuseum.turnhout.be/
 
Quelle: www.philaseiten.de
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