Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 13.07.2023 10:07:05 Gelesen: 36221# 696@  
Liebe Freunde,

ein Portobrief aus Paris vom 2.6.1833 an seine Erlaucht, den Grafen Willibald von Rechberg in Müchen lief über Strasbourg und Augsburg (Auslage) nach München.



Augsburg notierte für den Brief in der 2. Gewichtsstufe 38 Kreuzer für Frankreich und addierte für die Strecke Kehl - München 27 Kreuzer hinzu.

Dabei ist zu bedenken, dass das französische Porto degressiv zu berechnen war, als 1. Gewicht 20 Kr., aber das 2. Gewicht nur 18 Kr., während Bayern linear 50% auf die weitere Gewichtsstufen aufschlug, also hier 18 Kreuzer für das 1. Gewicht und die Hälfte davon = 9 Kr. für das 2. Gewicht, so dass sich die 27 Kr. erklären.

In toto zahlte seine Erlaucht somit 1 f 5, also 1 Gulden und 5 Kreuzer für den 10g leichten Brief.

Zu dieser Zeit verdiente ein Knecht bei freier Kost und Logis 20 Gulden im Jahr und hatte defacto eine 7-Tage-Woche. Somit hätte er ca. 6 % eines Jahres für diesen Brief arbeiten dürfen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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