Thema: Frankatur von Briefmarken und Internetmarken auf einem Brief erlaubt oder verboten?
drmoeller_neuss Am: 02.08.2023 12:41:39 Gelesen: 1527# 23@  
Das Verbot von Internetmarken und Briefmarken auf einem Poststück gleichzeitig hat ja früher Sinn gemacht. Briefmarken ohne Matrixcode mussten gestempelt werden, und der schwarze Poststempel konnte den Matrixcode in der Internetmarke unleserlich machen. Heute stempelt die Post in blau und die modernen Matrixmarken können auch ohne Stempelabdruck "entwertet" werden. Die Vorschrift macht keinen Sinn mehr, aber ändere einmal in einem grossen Unternehmen bestehende Vorschriften.

Genauso ist es in allen grossen Firmen. Da sitzen irgendwelche Menschen in Elfenbeintürmen, und denken sich schöne Prozesse und Regeln aus.

Und dann gibt es genügend Praktiker und Pragmatiker, die diese Regeln im Tageswerk geschickt umgehen, ohne gleich eine Revolution auszulösen.

Ich gehe davon aus, dass Betriebswirte bei der Deutschen Post regelmässig den Poststrom kontrollieren und analysieren. Wieviele Poststücke sind unterfrankiert und wieviele Poststücke bereiten Probleme? Problematisch sind unleserliche Handschriften, komische Formate, exotische Mischfrankaturen und alles, was vom Standard abweicht. Briefmarkensammler dürften überdurchschnittlich an diesen "Problemfällen" beteiligt sein.

Wenn es der Post zu bunt wird, bzw. die Problemfälle überhand nehmen, beruht man sich auf seine AGBs. Wenn das irgendwo im Rauschen untergeht, lässt man es bleiben, und spart sich den Aufwand für Mitarbeiterschulungen, zusätzliche Aufkleber, gefrustete, unwissenden Kunden etc.

Off-topic: Zu meinen Studienzeiten gab es einige Obdachlose, die sind den ganzen Tag Strassenbahn gefahren, vor allem im Winter, weil es in der Bahn schön warm war. Das war an sich kein Problem, sie hatten eine gültige Monatskarte, waren friedlich und störten niemanden. Oft wussten die besser als die Rheinbahn Bescheid, wo es gerade im Strassenbahnnetz klemmte. Die Deutsche Post hätte hier einen Passus in ihre AGBs geschrieben: "übermässige Benutzung der Strassenbahn durch einzelne Abonnenten."
 
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