Thema: Neues vom BPP - Bund philatelistischer Prüfer
drmoeller_neuss Am: 02.08.2023 12:55:23 Gelesen: 13260# 176@  
@ 22028 [#168]

Ich denke, dass die überlangen Prüfzeiten hauptsächlich bei den überlaufenen Bund / Deutsches Reich Prüfern vorkommen. Solange die Sammler nur aktuell geprüfte Sachen kaufen wollen und oftmals selbst nicht in der Lage sind eine Nachgummierung zu erkennen dürfte sich daran kaum was ändern.

Jetzt ist der Kunde schuld. Der böse Kunde, der den Geschäftsablauf stört. Auf der einen Seite predigen wir allen unwissenden, "lasst Euer Zeug prüfen", bevor ihr es bei ebay etc. einstellt", bzw. "kauft keine ungeprüfte Ware" und jammern dann, dass die Prüfer überlastet sind.

Der Prüferverband könnte einfach für die überlasteten Prüfgebiete neue Prüfer ausschreiben. Vielleicht senkt diese Androhung von Prüferkonkurrenz schon die Prüfzeiten.

Ich habe Verständnis, dass manche Prüfstücke aus der klassischen Philatelie nicht eben mal schnell prüfbar sind. Da müssen der postgeschichtliche Zusammenhang, eventuell die Provenienz und andere Nebenkriegsschauplätze berücksichtigt werden. Gute Prüfer sind sich nicht zu schade, auch bei anderen Experten nachzufragen und Literatur anzufordern. Das kostet natürlich (Prüf-)Zeit.

Wir reden aber bei Bund und den meisten Deutsches Reich Marken über Standardmaterial. Da muss man nur entscheiden, Gummierung echt und Stempel passt und ist nicht als missbräuchlich verwendetes Gerät in der Datenbank.

Für private Prüfkunden mag es lästig sein, lange auf die Prüfsendung zu warten. Für den Handel ist in der Wartezeit das eingesetzte Kapital für die Ware gebunden. Bei einer Bearbeitungszeit von einem halben Jahr muss man bei den derzeitigen Zinsen noch einmal die Hälfte an Kosten auf die Prüfgebühr aufschlagen.
 
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