Thema: (?) (160) Postzustellungsaufträge und Postzustellungsurkunden Belege
wuerttemberger Am: 14.08.2023 15:19:18 Gelesen: 10854# 162@  
@ johanneshoffner [#158]

Der Sammlerkollege hat vollkommen recht, denn ab 1.1.1902 wurde das Gebührenmodell B gänzlich abgeschafft und A eingeführt. Beide Modelle hat es nie nebeneinander gegeben. Es bestand nun nicht mehr die Wahlfreiheit wer die Gebühren zu tragen hatte, sondern der Absender mußte bei Aufgabe des Briefes alle drei Beträge im Voraus bezahlen. Deswegen kommen erst ab diesem Datum die Erstattungsvermerke auf unzustellbaren Briefen mit PZU vor. Die Variante mit Klebezetteln aus Duisburg habe ich bis heute noch nicht gesehen. Normal waren Stempel oder handschriftliche Vermerke. Der Brief mit 60 Pfennig sollte wohl als Einschreiben laufen, aber der Postbeamte am Schalter hat wohl für Klarheit gesorgt, dass das nicht geht. Die 20 Pfennig ZDM ist auch nicht richtig entwertet und nur zufällig vom Stempel getroffen.

Ich dachte eigentlich, dass die Sendungsform Briefe mit PZU schon umfassend publiziert wurde und das Thema ein alter Hut ist. Alle 4 betroffenen Arbeitsgemeinschaften - Krone/Adler, Germania, Bayern und Württemberg (für letztere habe ich den Artikel vor ca. 25 Jahren geschrieben) - haben das schon vor etlichen Jahren veröffentlicht. Anscheinend gibt es trotzdem immer noch Unsicherheiten bei Briefen mit PZU und sie werden deshalb wohl so stiefmütterlich behandelt.

Die Germania Reichspostausgabe ist in der Hinsicht sehr interessant, denn voll frankierte Briefe mit PZU sind nur ca. 3 Monate möglich. Ja, den Aufbrauch bis Ende 1902 habe ich auch auf dem Radarschirm, aber noch nie gesehen.

Gruß

wuerttemberger
 
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