Thema: Deutsche Lokalausgaben 1945 Lauterbach, "nichtamtliche" Lokalausgabe
Altsax Am: 20.08.2023 17:19:46 Gelesen: 1679# 13@  
@ bernhard [#9]

Hallo Bernhard,

Diese Ausgabe ist doch längst (positiv) aufgeklärt und wie ich eingangs schon ausgeführt hatte sind das unbestritten zeitgeschichtlich interessante Belege und keine Mache. Wenn die Ausgabe an anderer Stelle als bisher in den Katalogen auftauchen soll, müssen Regeln geändert werden, das ist Fakt. Selbst wenn "alles" zu dieser Ausgabe geklärt ist, ändert dies ja nichts am momentanen Status.

Hallo Bernhard,

die Lauterbacher Ausgabe diente mir als Beispiel dafür, daß in Bezug auf die Lokalausgaben im Michel keine nachvollziehbare und durch Forschung geklärte Einteilung besteht:

a) unterschieden wird (nach den Richtlinien des BPP) zwischen als Postwertzeichen eingestuften Ausgaben und "nichtamtlichen/Privaterzeugnissen", die zwar mit Wertangaben versehen, aber nicht geprüft (= nicht als Postwertzeichen anerkannt) werden. Da im BPP anscheinend ohnehin kein Prüfer für die Lokalausgaben existiert, laufen dessen "Richtlinien" leer.

b) es wird nicht angegeben, nach welchen Kriterien jeweils die Einteilung erfolgt. Daß die Lauterbacher Ausgabe "amtlich" ist, dürfte unstrittig sein. Daß einigen der im Katalog als Postwertzeichen eingestuften Marken eine durch Dokumente belegte Anerkennung der Postverwaltung fehlt, läßt sich nicht bestreiten.


Es ist aber nicht zwingend Aufgabe der externen Sachbearbeiter, der Michel-Redaktion zuzuarbeiten. Es kann und wird immer Literatur geben, deren Inhalt sich nicht im Standard-Katalog widerspiegelt.

Hallo Klemens,

wenn der Michel für ein Gebiet keinen Sachbearbeiter hat, der ihm zuarbeitet, muß er sich einen suchen oder zumindest im Katalog darauf hinweisen, daß seine Angaben den Erkenntnisstand von 19xx wiedergeben.

Ein Spezialsammler wird sich immer für sein Gebiet die aktuelle Literatur besorgen. Für den Spezialsammler ist der Michel-Katalog aber nicht gemacht, er braucht ihn nicht. Der Michel dient den Sammlern mit breitem Interessensgebiet zur Orientierung. Er muß deshalb nicht in die Tiefe gehen, darf aber auch neue Erkenntnisse nicht unbeachtet lassen. Das gilt insbesondere dann, wenn es um das Ausscheiden von Machwerken geht.


Ich will mich nicht an dieser Lauterbacher Ausgabe festbeißen. Es ist weder mein Sammelgebiet, noch gehört mir der Beleg. Weil mir der Umschlag im Rahmen einer Nachlaßbeurteilung auffiel, hatte ich mich damit beschäftigt. Die Analogie zu meinem Sammelgebiet Sachsen, bei dem auch seit langem im Michel nicht mehr haltbare Inhalte perpetuiert werden, hat mich bewogen, dieses Thema aufzugreifen. Damit will ich es belassen.

Beste Grüße
Altsax
 
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