Thema: Frankiermaschine SendPro Mailstation - Internetmarke oder Absenderfreistempel?
DL8AAM Am: 29.09.2023 19:46:11 Gelesen: 358# 3@  
@ Stefan [#2]

Nur ganz kurz: Trotzdem handelt es dann immer noch um eine Internetmarke, auch wenn der Endkunde einen Zwischen-Dienstleister zwischenschaltet. Unterscheiden könnte man diese beiden Formen (Direktkunde bei der Post oder indirekt nur über einen Dienstleister) vielleicht an Hand der "Herausgeber-ID". Die Frage dabei wäre, ob jeder Endkunde eine eigene ID bekommt, d.h. ob der Dienstleister für jeden Endkunden ein eigenes "Konto" bei der Post anmeldet, oder ob diese Dienstleister nur einen Account besitzt (bzw. einen eigenen Pool). Dann müssten alle Internetmarken die selbe/n ID/s (die selbe A0-Zeile) tragen.

Eine interessante Frage wäre, ob die Endkunden erst beim Druckauftrag "über" diese Geräte den IM-Kauf bei Post (über ein/das Konto) auslösen oder ob der Dienstleister bereits im Vorfeld einen gewissen Bestand von IM bei der Post gekauft hat und "im Lager" bevorratet - und der Kunde bei der Druckanforderung dann eine "fertige" IM-Marke vom Dienstleister aus diesem Bestand abkauft. Oder vielleicht verkaufen diese Dienstleister die IM-Marken nur im Kommission o.ä., d.h. die Post stellt ihnen ("kostenfrei") ein Kontinguent an IM-Marken oder an "IM-Guthaben" zur Verfügung, das dann im Nachhinein, sprich nach dem Abruf, von der Post mit dem Dienstleister abgerechnet wird. Pitney-Bowes z.B. dürfte ja kreditwürdig genug für ein solches Verfahren sein.

Grundsätzlich wird so oder so mit Internetmarken freigemacht, die Frage ist nur, hat die IM einen "Postwertzeichen"-, einen Briefmarken-Charakter haben (wie beim direkten Privatkauf durch den Kunden bei der Post) - oder im Fall von "über externe Dienstleister", diese eher einen "semi-absenderfreistempeligen"-Charakter haben (keine Ahnung, wie man diese Form nennen würde; für den Dienstleister hätte sie trotzdem Briefmarken-Charakter, nur wie sähe das für den Endkunden aus, der ja keine Postwertstempel" im Vorfeld gekauft hat?) oder vielleicht sogar nur den Status ähnlich eines PreLabels [für den Diensterleister, nicht für den Endkunden] hat (falls erst nach der Verwendung durch den Endkunden, zwischen dem Dienstleister und der Post abgerechnet wird).

Wie wird mit dem Kunden abgerechnet? Läd dieser, wie bei "normalen" Absenderfreistempelgeräten, im Vorfeld auf seinem Konto beim Dienstleister (nicht bei der Post) ein Guthaben auf (für dann mich wahrscheinlicher), oder erhält dieser erst im Nachhinein eine Rechnung, nach Verbrauch (unwahrscheinlicher)? Für den Kunden hätte (im ersteren Fall) die eingedruckte IM-Marke dann einen Absenderfreistempel-Charakter, für den Dienstleister hätte die selbe IM-Marke dann entweder einen Postwertzeichen-Charakter bzw. alternativ nur einen PreLabel-Charakter (was wäre Letzteres, sprich PreLabel, dann philatelistisch gesehen? Ein Freistempel? Nö, oder? Ein Entgeltbezahlt-Eindruck? Nö, oder? Nur eine Info, dass eine Freimachung "irgendwie erfolgen wird"? Hmmm.

Die Frage ist also, können wir irgendwie erkennen, ob die IM-Marke vom Verwender direkt über ein eigenes Konto vor der Verwendung bei der Post, als klassiche Internetmarke, gekauft hat oder ob diese über einen zwischengeschalteten Dienstleister bezogen wurde? Können wir diese an Hand der A0-Zeile, d.h. über die Herausgeber-ID bzw. die Kundennummer "auf dem Beleg" unterscheiden?

Die nächste Frage ist, falls die erste Frage eineindeutig mit "über Dienstleister ja" beantwortbar wäre, wie wird zwischen der Post und dem Dienstleister "abgerechnet"? Und wie rechnet der Dienstleister mit dem Endkunden ab.

Auch hier sieht man wieder, dass unsere klassische Terminologie bei dem modernen Postwesen immer weniger wirklich zu 100% greift bzw. zum Teil überhaupt nicht mehr sinnvoll ist. Das diese zum Teil sogar eher verwirrt, als hilft? Vielleicht sollten wir hier nicht so sturr in, möglicherweise veralteten, Schubkladen denken, sondern sowas einfach nur als solches bezeichnen, was sie "postalisch gesehen" (für die Post) sind. In diesem Fall nämlich INTERNETMARKEN (international als ONLINE POSTAGE bezeichnet). Das wäre bzw. ist ja so-oder-so, in jedem Fall komplett richtig.

Ausgelesen finden sich im Beispiel [#1] die folgenden Daten:
Post-Unternehmen: Deutsche Post AG
Frankierart und Version: Internetmarke (Version PM1)
Laufende Sendungsnummer: 8660
Herausgeber-ID: A027331406
Version Produkte/Preise: 53
Produktschlüssel: 51
Basisprodukt: Postkarte
Zusatzleistung: keine
Produkt-EKP: 102500001
DV-Bearbeitungsdatum: 26.09.2023
 

Beste Grüße
Thomas
 

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