Thema: Arboretum · alles zum Thema Baum
volkimal Am: 08.10.2023 11:37:35 Gelesen: 4363# 108@  
Hallo zusammen,

den Transport von Baumstämmen in Form von Flößen konnte ich bisher nur auf Briefmarken zeigen.



Gestern bekam ich als Ergänzung diese Postkarte vom Flößereibetrieb Gebrüder Otto aus Gieselwerder an der Weser vom 01.04.1935. Über die Flößerei auf der Weser ist bei Wikipedia zu lesen [1]:

Über die Werra gelangte auch Nadelholz aus dem Thüringer Wald auf die Weser, welches in Hann. Münden und Gimte zu großen Weserflößen gebündelt wurde. Diese sogenannten „Dielenflöße“ waren im 18. und 19. Jahrhundert der häufigste Floßtyp auf der Weser. Um die Holznachfrage besser befriedigen zu können, wurde Anfang des 18. Jahrhunderts auch im Weserbergland mit dem Nadelholzanbau begonnen ...
Durch das Aufkommen anderer Transportmöglichkeiten, insbesondere von Lastkraftwagen ab Mitte der 1950er Jahre, kam die Flößerei zum Erliegen. 1964 passierten nur noch 6 Flöße die Schleuse in Hameln. Danach wurden nur noch einzelne Flöße, insbesondere aus nostalgischen Gründen, gebaut.




Der Flößereibetrieb Gebrüder Otto bietet dem Sägewerksbesitzer Franz Kasberg in Ottmarsbocholt (Münsterland) ein Floß Fichtenholz an. Die Stämme haben eine Länge zwischen 20 m und 28 m. Das Holz würde zum Hafen in Senden transportiert und müsste dort abgeholt werden.

Mit dieser Angabe ist der folgende Transportweg sehr wahrscheinlich: Von Gieselwerder aus per Floß oder Schiff auf der Weser bis Minden. Vermutlich per Schiff über den Mittellandkanal (damals auch noch Ems-Weser-Kanal genannt) und den Dortmund-Ems-Kanal bis zum Kanalhafen in Senden.



Sehr gut gefällt mir an der Karte, dass sie in Gieselwerder den Poststellen-Gelegenheitsstempel erhielt. Dieser Stempel ist bisher von 1933 bis 1937 bekannt.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%B6%C3%9Ferei#Weser_und_Zufl%C3%BCsse
 
Quelle: www.philaseiten.de
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