Thema: Bund: Poststationen 2.0 für Automatenmarken
Ben 11 Am: 10.10.2023 21:50:55 Gelesen: 13938# 310@  
Guten Abend,

bei der Analyse des DataMatrix-Codes auf den Briefmarken sind wir bisher davon ausgegangen, dass der Krypto-String 20 Felder umfasst. Beginnend bei Feld (=Byte) 21 und mit Feld (=Byte) 40 endend. Die Bedeutung des Bytes #20 war bislang unklar. Bei der Beschäftigung mit den Automatenmarken bin ich jetzt auf die folgende Patentanmeldung gestoßen.



In der Offenlegungsschrift zum "Verfahren zum Versehen einer Postsendung mit einem maschinenlesbaren Code ..." wird in dem Punkt "kryptografische Informationen" eine Länge von 21 Bytes genannt. Das Byte #20 gehört also mit dazu - eine neue Erkenntnis.
Die Patentanmeldung wurde 2010 zurückgenommen. Auf das Schutzrecht wurde verzichtet.

Nehmen wir jetzt mal die Strukturen der 85 Cent Marken, dann sehen wir, dass das Byte #20 immer gleich aussieht.



Die hexadezimale Zahl 0x25 hilft hier aber nicht weiter. Dezimal erhält man die Zahl 37. Im ASCII-Code stellt diese Zahl einen Application Identifier dar, einen Datenbezeichner, mit dem die nachfolgenden Daten (in ASCII die Anzahl enthaltener Einheiten) definiert werden. Die Deutsche Post definiert hiermit möglicherweise den Beginn des Krypto-Strings. Die Verschlüsselung erfolgt für das Byte #20 dezimal.

Die Felder (=Bytes) #17 und #18 sind ja für die einzelnen Nominalen immer gleich. Die hexadezimalen Zahlen lassen sich in dezimale Zahlen umrechnen. Man erhält den Produktschlüssel entsprechend der Produkt-und Preisliste. Die beiden Felder werden zusammenhängend betrachtet. So ergeben die Zahlen 0x 03-0x ea dezimal die Zahl 1002 für das Einwurfeinschreiben Brief 20g. Der Produktschlüssel wird hexadezimal verschlüsselt.

Ist schon eine spannende Sache, so ein Code und seine Entschlüsselung. :-)

Viele Grüße
Ben.
 
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