Thema: Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia
Heinz 7 Am: 13.11.2023 19:35:42 Gelesen: 17859# 699@  
Zu Dachelsen lese ich in Wikipedia:

Dachlissen (schweizerdeutsch Tachlisse) ist ein Weiler in der südöstlich gelegenen politischen Gemeinde Mettmenstetten im Bezirk Affoltern des Kantons Zürich in der Schweiz. Dachlissen hiess früher offiziell Dachelsen, liegt an der Hauptstrasse zwischen Mettmenstetten und Obfelden und wird vom Lindenbach durchflossen. Die Hauptstrasse musste wegen des Baus der A4 verlegt werden. Östlich von Dachlissen führt die Bahnstrecke Zürich–Zug vorbei. Erstmals erwähnt wurde der Ort kurz vor 1200 als Tachilshovin bzw. Tachelshoven (wohl von althochdeutsch ze Tachilines hovun, «bei den Höfen des Tachili», oder ze Tachiles hovun, «bei den Höfen des Tachil»).[1] Im 12. und 13. Jahrhundert verfügte das von der Fürstabtei Murbach abhängige Kloster Luzern in Dachlissen über Grundbesitz. Die Berner Burgerfamilie Dachselhofer stammt von einem Zürcher Ratsgeschlecht ab, dessen Name auf Dachlissen zurückgeht."

Ich kannte früher nur den alten Gemeindenamen Dachelsen, da das Dörfchen in dem Gebiet liegt, zu welchem ich eine sog. "Heimatsammlung" pflege. Das Dörfchen Dachelsen ist philatelistisch schwierig zu belegen, da es nur sehr klein war und offenbar nur wenig Postaufkommen hatte. Als untergeordnete Postablage erhielt das Dorf zwar einen eigenen Stab-Stempel (1841-1869), doch wurde er offenbar nur selten gebraucht. Dachelsen lag im 19. Jahrhundert in der Pfarrei Mettmenstetten und wurde wohl von dort auch postalisch betreut, obwohl es scheinbar näher bei Obfelden liegt.

Vor Kurzem habe ich nun einen interessanten Beleg gefunden.



Dieses unscheinbare Briefchen sieht aus nach einer Orts-Drucksache, von und nach Mettmenstetten (auch "Mettmenstätten" geschrieben). Doch das Studium der Drucksache lohnt sich.



Wir sehen eindeutig, dass die Anzeige in Dachelsen geschrieben wurde und sie auch ein Geschäft betrifft, das die Gemeinde Dachelsen betrifft. Die Postablage, die früher einmal bestand, wurde bereits 1869 wieder aufgehoben, sodass der Beleg 1873 nicht mehr lokal gestempelt werden konnte. Also erfolgte die Abstempelung am nächsten Bearbeitungsort, Mettmenstetten. Die Gemeinderatskanzlei in Mettmenstetten war Empfänger der Anzeige, die zuvor "forwarded" (weitergeleitet) wurde von Dachelsen nach Mettmenstetten.

Es ist also streng genommen keine Orts-Drucksache, sondern ein Forwarder-Beleg!

Heinz
 
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