Thema: Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
filunski Am: 23.11.2023 00:21:49 Gelesen: 27179# 1856@  
Hallo zusammen,

heute "fischte" ich aus einer Sammlung diesen schönen Viererblock der DDR Mi.Nr. 254:



Entwertet mit einem Bilderbuchexemplar eines Handrollstempels, hier im Detail:



STENDAL2 / e vom 06.11.1956, Postleitgebietszahl aptiert (entfernt).

Der Handrollstempel ist nicht nur schön, sondern fast zu schön und lässt Zweifel bezüglich seiner Echtheit aufkommen. Es ist (bestenfalls) eine Gefälligkeitsentwertung, die Marken sind rückseitig noch gummiert. Das wäre noch gar nicht mal verdächtig, solche Marken wurden in der DDR für den Export bogenweise mit Stempeln aus dem Postbetrieb sowohl maschinell (Aufdruck) wie auch von Hand abgestempelt.

Gerade auf Marken aus dieser Serie, Freimarken W. Pieck, sind auch sog, philatelistische Abstempelungen (amtliche Entwertungen für philatelistische Zwecke), mit dem Handrollstempel STENDAL 2 / b bekannt. Also ein anderer Handrollstempel, der auch anders aussah. In der einschlägigen Literatur der ArGe DDR Spezial zu diesen amtlichen Entwertungen ist der gezeigte Handrollstempel (UB e) nicht erwähnt. Vergleichbare Tagesstempel aus Stendal zeigen auch eine andere Anordnung der Buchstaben und PA Ziffer. Ebenso gab es in Stendal einen Handstempel mit derselben Stempelinschrift (STENDAL 2 / e), gleicher UB, zwar kein Einzelfall bei einem Postamt zwei verschiedene Stempel mit demselben UB zu haben, aber eben ungewöhnlich. Alles Hinweise die die Zweifel bezüglich der Echtheit wachsen lassen.

Deshalb hier meine Frage an die Mitleser und Fachleute zu den DDR Stempeln, was von diesem Handrollstempel zu halten ist?

Vielen Dank!

Viele Grüße,
Peter
 
Quelle: www.philaseiten.de
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