Thema: BDPh, Landesverbände, Ortsvereine, Mitglieder: Was sie tun könnten u. sollten
drmoeller_neuss Am: 03.12.2023 20:48:45 Gelesen: 5734# 5@  
Ich erinnere mich an die Strukturkommission vor knapp 10 Jahren, die vor solchen Aktionen, wie sie jetzt in Heilbronn passieren, gewarnt hatte. Die Kommission hatte die Idee, die Landesverbände abzuschaffen. Natürlich blieb das Papier im Giftschrank, wäre da nicht so eine Märchenfigur aus Stuttgart gewesen, die vorzeitig gepetzt hatte.

Die Heilbronner haben nun aus freien Stücken abgestimmt. Wenn der Vorsitzende Gerd Claßen nicht von sich selbst behaupten würde, Anwalt zu sein, ich würde es an Hand des Schreibens an Richard nicht glauben. Aber die Information des Vorstandes an die Mitglieder war umfangreich, und es wurde auch auf die Nachteile eines Austrittes aus dem Verband hingewiesen. Kein Mitglied kann behaupten, nicht gewusst zu haben, über was er abgestimmt hat. Die Heilbronner hatten auch auf andere protokollarische Tricks verzichtet, wie "wir machen eben mal schnell die Jahreshauptversammlung auf der Weihnachtsfeier, aber stimmt schnell ab, damit der Gänsebraten nicht kalt wird". Es gab sogar eine schriftliche Abstimmung, die wahrscheinlich satzungsmässig noch nicht einmal verlangt war.

Der BdPh und die Verbände sollten nicht in Selbstmitleid verfallen, sondern sich ernsthaft über die Zukunft Gedanken machen. Das wird keine einfache Diskussion, denn wer schafft sich gerne selbst ab? Und die Heilbronner sind kein Einzelfall. Die ganze Aufregung kam nur durch Ungeschicklichkeiten bei der Kommunikation nach aussen. Ich habe mit dem Austritt kein Problem. Die Philatelie geht weiter.

Ich hatte die gleiche Diskussion in meinem kleinen Sportverein. Ich hatte das Fähnchen für den Verband immer hochgehalten, obwohl ausser Schikanen eigentlich nichts vernünftiges kam. Die Verbandszeitschrift hatte den Charme des Bundesanzeigers, und mein Vorschlag, das Heft als pdf zu verschicken, wurde abgelehnt. Nicht für ungut, die Altpapiertonne ist ja gross genug und die Kosten für das Zwangsabo waren verschmerzbar. Dann hatte ich um die Adressen von benachbarten Vereinen gebeten, um schwach besetzte Sportgruppen zusammenzulegen. Auf die Anwort warte ich noch heute. Dann war das Mass voll, und wir fühlen uns seit ein paar Jahren auch ohne Verbandsmitgliedschaft sehr wohl.
 
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