Thema: (447)Datamatrixcode auf allen Briefmarken ab 2021 - Digitalisierungsoffensive
prinzlodi Am: 05.12.2023 13:15:40 Gelesen: 7446# 440@  
@ Ben 11 [#439]

Ich wollte darauf hinweisen, dass die Weihnachtsmarke nicht die erste ist, wo die Bögen "stochastisch" numeriert sind.

Bereits bei der diesjährigen Yad Vashem-Marke gab es - gemischt mit Bögen, die "regulär" nummeriert waren - solche mit so einer stochastischen Nummerierung (kann ich bei Bedarf zeigen).

Und auch bei der aktuellen 370 cent-Marke zu den Menschenrechten haben Bögen ein solche stochastische Nummerierung. (Bereits bei der Neuschwanstein-Marke aus 2022 waren zwar die IDs auf den Bögen noch aufsteigend nummeriert, aber dort bereits mit stochastischen Abständen (manchmal ein Anstieg nur um 1 von Marke zu Marke, aber manchmal war der Anstieg ein zufälliger Wert >1))

Ich selbst habe es aufgegeben, hier nach einem Prinzip zu forschen, sondern mir nur jeweils einen Bogen Neuschwanstein und Yad Vashem als Beleg behalten, welche preislich günstiger ist, als die Weihnachtsmarke mit Zuschlag und die Menschenrechte. Insofern danke ich der Bundesdruckerei, dass sie dies nicht als erstes bei einer teuren Marke getan hat.

Interessant wäre, warum die Bundesdruckerei da macht. 3 Hypothesen:

- Sie macht es einfach aus purem Spass und Freude: Weil sie es kann! Die IDs müssen ja nicht sequentiell aufsteigend verteilt werden, sondern können in der Produktion beliebig durcheinandergewürfelt werden, solange jede ID nur einmal verwendet wird.

- Jemand aus der Bundesdruckerei liest hier mit und sieht immer, wie hier manche durch Analyse von Nummerierungsschemata und Abständen die genauen Masse von Druckbögen und Druckmaschinen rekonstruieren können, einschliesslich der Schuhgröße des Bedieners. Und will uns durch solche Zufallsaktionen etwas das Handwerk legen. ;-)

- Datenschutzgründe? - Schliesslich kann man, wenn man (z.B. als Briefempfänger) im Besitz einer Marke ist, sich bei nicht-zufälligen Bögen rekonstruieren, welche anderen IDs auf dem gleichen Bogen/Rolle benachbart sind. Und wenn man annimmt, dass diese Marken vom gleichen Versender benutzt werden, kann man ein kleines Versandprofil vom Versender erstellen, im Sinne von in welche Briefregionen verschickt er noch Briefe und mit welcher Häufigkeit? Mit einer Zufallsverteilung ginge das nicht mehr. Vielleicht wird deshalb so etwas langfristig generell angestrebt?

Das alles waren nur meine Vermutungen.

Ich möchte an dieser Stelle dennoch die Programmiererin der Druckmaschine in der Bundesdruckerei, welche Schuhgröße 38 hat, grüßen. ;-)
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/13966
https://www.philaseiten.de/beitrag/330895