Thema: Portobriefe / Frankobriefe / Teilfrankobriefe / Fahrpostbriefe
bayern klassisch Am: 16.12.2010 13:32:00 Gelesen: 44432# 33@  
Hallo,

von einem Teilfranko reden wir, wenn der Absender nicht alle Beförderungsgebühren zahlen konnte oder wollte.

Oft gab es Verträge, in denen, vor allem im 1. Drittel des 19. Jahrhunderts, die Postverwaltungen keine Probleme mit den Gebühren haben wollten und daher auf einem Grenzfrankozwang bestanden. Dies hatte den Vorteil, dass alle Poststücke, die man vom Ausland her bekam, ohne Kreditierung angenommen werden konnten und frei für die eigene Taxierung waren.

In der Markenzeit hinein gab man dieses retardierende Verhalten allmählich auf, bis auf den Kirchenstaat, der im September 1870 aus Gründen des Krieges von 1870/71 zu Grabe getragen wurde.



Ein ganz später Brief aus München nach Rom vom 2.3.1870 zeigt uns, dass die Absender in Deutschland bzw. Bayern nur mit 10 Kr. für ihre Briefe über Österreich nur an die Grenze Italiens zum Kirchenstaat frankieren konnten (Bayern und Italien je 5 Kr.). Ab da kosteten einfache Briefe den Empfänger 25 Centesimi (zuvor 5 Bajocchi).

Vergleichbar ist ein weiterer Brief mit gleicher Behandlung aus München vom 23.12.1868, bei dem die Gebühr, die vom Absender bezahlbar war, 12 Kr. betrug, die hälftig zwischen Bayern und dem Königreich Italien zu teilen waren.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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