Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
inflamicha Am: 09.12.2023 15:16:35 Gelesen: 136214# 10331@  
Hallo,

eine Drucksache an den ehemaligen Danzig-Prüfer Georg Hochkeppeler:



Auch der Absender, das Bayern-Briefmarken-Spezialhaus Max Hackner in München, hatte mit Briefmarken zu tun. Die Drucksache vom 3.12.1923 (PP 27) war mit 30 Milliarden Mark oder 3 Rentenpfennig freizumachen. Die verklebten 4 Mrd. Mark (Viererstreifen Mi-Nr. 325 APa mit je einmal HT und PE I) waren wohl noch für eine Frankierung in PP 25 (4 Mrd. Mark) bzw. PP 26 (16 Mrd. Mark, Marken zum 4-fachen Nennwert verwendet) gedacht und liegengeblieben. Zusätzlich wurde ein Gebühr bezahlt-Stempel nebst Namenszeichen angebracht, die Gebühr also bar am Schalter entrichtet. Leider versäumte es der Postbeamte den vereinnahmten Betrag zu notieren. Somit wissen wir nicht ob 3 Rentenpfennig oder die fehlenden 26 Milliarden Mark kassiert wurden. Beides war ja möglich, da die Papiermark weiterhin parallel gültig war (2 neue Banknoten zu 50 und 100 Billionen Mark wurden sogar erst 1924 emittiert). Im ersten Fall wären die verklebten Marken nur Staffage, da ohne Bedeutung für das nötige Porto. Andernfalls handelt es sich um eine Teilbarfrankatur.

Ein schönes Wochenende und ebensolche Grüße

Michael
 
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