Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 11.12.2023 11:32:42 Gelesen: 14191# 945@  
Liebe Freunde,

ein Portobrief aus dem schönen Würzburg wurde am 29.3.1855 bei der dortigen Hauptbriefpostexpedition aufgegeben mit der Anschrift: S. Wohlgeboren Herrn A. von Lipsky, Rittergutsbesitzer auf Lewkowo bei Ostrowo R. Posen.



Absender war ein N. Neumann in Würzburg, der sich segensreicherweise mit einem ungummierten Wapperl links oben verewigte und es mit Gummi arabicum auf der Adresseite anheftete (die teuereren Wapperl waren damals schon vorgummiert!). Siegelseitig sehen wir den Ausgabestempel (von wo?) vom 1.4.1855.

Da ich ja diese privaten Wapperl über die Maßen liebe, war das für den Kauf ausschlaggebend - aber nachdem ich ihn vor mir liegen habe, weiß ich die Chronologie der Taxierungen nicht recht einzuordnen:

Bayern notierte üblicherweise in schwarzer Tinte, blau kam erst später (von Ausnahmen abgesehen). Man könnte nun links eine 4 und eine 3 lesen, oder die "3" als Streichung der 4, warum auch immer. Mittig ist die 4 von preussischer Hand, aber sie wurde mit dünnem Tintenstrich, obwohl richtig, gestrichen, ohne ersetzt zu werden. Hinten gibt es keine Taxen. Erklärungen von preussischer Seite werden gerne zur Kenntnis genommen und 4 Sgr. für die bayerischen Post waren natürlich korrekt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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