Thema: Berlin Dauerserie Berliner Bauten von 1949: Echt gelaufene Belege
Frankenjogger Am: 22.12.2023 14:32:14 Gelesen: 4405# 327@  
Hallo,

bevor ich zu Paketkarten mit Zusatzdiensten komme, zeige ich noch zwei Belege, die für viele sicher nicht leicht zuzuordnen sind. Es sind Belege für Postgüter.

Postgüter waren Pakete, die bei Erfüllung vorgeschriebener Eigenschaften einen günstigeren Tarif hatten.

Die Voraussetzungen waren:

- mindestens drei Postgüter an denselben Empfänger
- Gewicht maximal 7 Kg
- keine unterschiedlichen Dienste zulässig, sprich alle Postgüter mussten gleich sein.

Für Postgüter gab es die grünen Postgutkarten. Das ist in der Anfangszeit des Paketdienstes dahingehend nicht ganz einfach zu unterscheiden, da grüne Postgutkarten teilweise auch als Paketkarten verwendet wurde, wenn Mangel an Formularen herrschte. Das sollte jedoch zu der Zeit, ab der die Postgüter wieder zugelassen wurden (ab 1.4.1950), nicht mehr vorgekommen sein.

Mein erster Beleg zeigt eine Postgutkarte für insgesamt acht Postgüter von 5 – 7 Kg, die am 24.9.1951 von Berlin-Neukölln 3 nach Rastatt verschickt wurden.

Postgüter in die Zone 4 (über 375 bis 750 km) kosteten bis 5 kg 80 Pf, 5-6 kg 90 Pf und 6-7 kg 1,00 DM.

Entsprechend der Angabe auf der Postgutkarte waren das 2x 80 Pf + 5x 90 Pf + 1,00 DM = 7,10 DM, entsprechend frankiert mit 10 Pf, 2 DM und 5 DM Bauten I.
Die Nummernzettel wurden vorder- und rückseitig überlappend aufgeklebt.



Dank TeeKay hat dieses Jahr eine weitere Berliner Postgutkarte den Weg zu mir gefunden.

Hier gingen fünf Postgüter am 27.7.1951 ab Berlin SW 77 nach Speyer/Rhein.
Entsprechend der Angabe auf der Postgutkarte waren das 6x 90 Pf = 5,40 DM, frankiert mit 40 Pf und 5 DM Bauten I.



Berliner Postgutkarten aus der Anfangszeit, also mit Bauten I frankiert, sind seltene Belege.

Viele Grüße,
Klemens
 
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