Thema: Bleisulfidschäden: Die Folienproblematik in der Philatelie
Richard Am: 06.02.2008 23:45:40 Gelesen: 209729# 9@  
'Silberlocke' schrieb heute im Briefmarken Cafe den folgenden Beitrag. Da alle Beiträge dort nach etwa zwei Tagen verschwinden, möchte ich ihn gerne auf die Philaseiten übernehmen:

Aufgrund der Bleisulfidschäden bei u.a. altdeutschen Marken habe ich heute neue Blattschutzhüllen des Typs SECOL bestellt. Ich hatte der Firma das Problem geschildert und folgende Antwort erhalten, die ich auszugsweise hier weitergeben möchte:

"Ich wurde bereits durch einen anderen Sammler auf das Forum hingewiesen, in dem diese Thematik seit Ende 2007 heiß diskutiert wird. Wir haben einmal vor ca. 5 Jahren versucht, uns einen Überblick über die Marktsituation und das Produktangebot für Philatelisten, ein Bild zu verschaffen. Hierbei haben wir zu unserem Erstaunen festgestellt, dass alle einschlägigen Anbieter Ihre Hüllen aus Hart-PVC herstellten. Im Archiv-und Museumsbereich ist die Verwendung dieses Kunststoffes seit längerem völlig ausgeschlossen aufgrund des zwar geringen, aber dennoch vorhandenen Anteils an Weichmachern. Kunststoffe wie Polethylen, Polypropylen und insbesondere Polyester sind hierbei unbedenklich, solange sie nicht allzu viele Additive und Füllstoffen enthalten. Polyester bietet aufgrund seiner Klarheit und Brillanz ein ähnlich gutes Ergebnis wie das Hart-PVC.

Dennoch muss ich Sie auf etwas hinweisen, was Herr Feuser auch hervorgehoben hat. Er mutmaßt, dass nicht allein die Weichmacher verantwortlich sind für die Bleisulfidschäden, sondern auch das Mikroklima innerhalb der Hüllen. Die Gefahr eines solchen Mikroklimas haben Sie natürlich in jeder Kunststoffhülle, da allesamt nicht atmungsaktiv sind. Wir sind derzeit daran, ein neues Produkt zu entwickeln, das aus einer Kombination eines gepufferten und alterungsbeständigen Kartons besteht, auf dem Polyesterfolie aufgebracht wird. Durch diese Kombination liesse sich das Risiko eines Mikroklimas deutlich senken, da der alterungsbeständige Karton seine Filterfunktion wahrnehmen und einen Luftaustausch zulassen würde. Da sind wir jedoch noch in den ersten Entwicklungsschritten, zumal es recht kompliziert ist Polyester mit einem Karton zu verbinden, ohne auf lösungsmittelhaltige Klebstoffe zurückgreifen zu müssen. Insofern haben Sie, mit Ihrer Bestellung sicherlich die derzeit beste Lösung gewählt, die es für diesen Bereich gibt."
 
Quelle: www.philaseiten.de
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