Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 31.12.2023 12:36:22 Gelesen: 9566# 737@  
Liebe Freunde,

zum Jahresabschluß darf ich einen Einschreiber aus Ulm mit Postaufgabe in Neu-Ulm vom 07.07.1860 zeigen, der an Johannes Fehl in Bad-Kreuth gerichtet war. Der Absender gab ihn noch am selben Tag in Neu-Ulm auf und zog für weitere 6 Kreuzer einen Postschein mit der Nr. 292, womit der Brief mit 24 1/2 Gulden versichert war.



In Kreuth hatte man soviel zu tun, dass man den Brief nicht Ankunft stempeln konnte, sonst wäre der Dienstbetrieb völlig zum Erliegen gekommen, also ließ man es einfach.

Es handelt sich hier um einen Privatbrief, was sehr selten ist, da ca. 95% der mir bekannten Schmuggelbriefe über die Donau Firmenbriefe sind und 1% Dienstbriefe (die es so gar nicht geben dürfte).

Die Strecke von Ulm nach Bad Kreuth (heute: Wildbad Kreutz) betrug 156 km und hätte ergo ein Franko von 9 Kr. von Ulm aus erfordert, so innerbayerisch über 12 Meilen nur 6 Kr., also wieder 3 Kr. gespart.

Über den Schnitt der Marke sieht der versierte Postgeschichtler geflissentlich hinweg und freut sich mit dem damaligen Absender, jener über seine Ersparnis zu Gunsten der bayerischen Post und ich über die Existenz seines Briefen noch nach über 163 Jahren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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