Thema: BDPh beschliesst neue Zukunftskommission / Leitung von Alfred Schmidt
Baber Am: 01.01.2024 21:58:57 Gelesen: 8586# 18@  
@ Eric Scherer [#15]

Auf Post AG und Anbieter einwirken, eine Sammler- und Sammlernachwuchsfreundliche Ausgabepolitik zu machen

Genau an dieser für Nachwuchssammler vielleicht entscheidenden Stelle versagen die Sammlerverbände, da sie für die privatisierten Postdienstleister mit Milliardenumsätzen im Paketverkehr kein ernst zu nehmender Verhandlungspartner sind.

Bei den Briefmarken versuchen die privaten Postdienstleister, mit der heutigen zahlungskräftigen Sammlerschaft noch so viel Profit wie möglich zu machen nach dem Motto „Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht“.

Trotz ständig abnehmenden Briefvolumen produziert man immer mehr Briefmarken und Produkte, die den Namen Briefmarken eigentlich nicht verdienen, weil sie für den modernen automatisierten Briefverkehr nicht geeignet sind. Stichwort Porzellanmarke von Österreich.Junge Sammler gewinnt man dadurch nicht, denn im normalen Postverkehr finden sich diese „modernen Produkte“ nicht.

Im Heft 6/2022 der österr. Verbandszeitung “Die Briefmarke“ machte der stellvertretende Präsident des VÖPh im Leitartikel den gut gemeinten Vorschlag, auf persönlichen Briefen doch wieder mehr Sondermarken zu verwenden. Er spricht speziell die Gemeinden und Behörden an, bei Briefen an zu ehrende Mitbürger doch eine auf die Gemeinde bezogene Sondermarke zu verwenden. Die Idee ist natürlich ehrenwert, passt aber leider nicht zur Ausgabenpolitik der österreichischen Post AG.

Schauen wir uns einmal die Frankaturwerte einige ortsbezogenen Sondermarken der letzten Jahre an:

125 Jahre Gmundner Straßenbahn: Nominale 2,70 €
Kunsthaus Graz: Nominale 2,75 €
Peter Anich, Sohn der kleinen Gemeinde Oberperfuss in Tirol : Nominale 2,30 €
100 Jahre Burgenland: Nominale 2,10 €
Granatkapelle im Zillertal: Nominale 2,75 €
Bundesgärten Wien: Nominale 4,30 €
Achenseebahn Jenbach Tirol: Nominale 3,00 €

Glaubt wirklich jemand, dass Bürgermeister in den oben genannten Gemeinden einen Glückwunsch an Jubilare oder eine Ehrung an verdiente Gemeindebürger mit einem Porto von 2,10 bis 4,30 € verschicken, wenn ein Standardbrief 0,95 € und ein Großbrief bis 75 g 1,50 € kostet? In der nächsten Gemeinderatssitzung würde sie die Opposition sofort als Verschwender von Steuergeldern an den Pranger stellen.

Gruß
Bernd
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/18507
https://www.philaseiten.de/beitrag/332704