Thema: Warum sammeln Sie eigentlich nicht mal Haiti ?
10Parale Am: 05.01.2024 20:44:22 Gelesen: 1076# 9@  
@ Zackensonne [#8]

du zeigst uns sehr spannende Marken und ich bin schon gespannt auf deine persönliche Expertise.

Bei den gezähnten Marken dürfte es mal wichtig sein, die Zähnung zu messen. Es gibt moderne Fälschungen der 20 Cent Marke mit der Zähnung 11 1/2 (die allerdings auch begehrt sind bei Auktionen). Die originalen Marken haben alle eine Linien-Zähnung von 13 1/2. Zudem wurden Fälschungen zum Schaden der Post im Steindruck gedruckt. Die Originale sind im Buchdruck hergestellt.

Ein großer Experte von Haiti war wohl Brian Moorhouse, wo es auch einen Band gibt unter dem Stichwort EDITION D´OR (Band 50).

Bei den gezähnten Marken unterscheidet man noch zwischen Druck auf Platte II und III. Von Platte III wurden nur die Werte zu 2 Cent, 5 Cent und 20 Cent gedruckt. Die Wertziffern wurden bei den frühen Druckverfahren (neue Druckplatten für den finalen Druck kamen 1886 heraus) einzeln für jedes Feld eingefügt, so dass man eine Positionierung der Marken vornehmen kann, wobei auch noch Schattierungen und Plattenfehler zu berücksichtigen wären. Die Platten umfassten jeweils 50 Marken (10 x 5).

Mehr kann ich im Moment auch nicht sagen. Ich glaube hier haben wir mal den Fall, dass die Auktionskataloge die einzig wahre Quelle des Wissens sind, denn viel Literatur zu Haiti habe ich nicht gefunden. Bei Bermuda sieht es ja ganz anders aus. Ich sammle immer noch Bermuda und freue mich, dich inspiriert zu haben. Zu Bermuda bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kind.

Übrigens gibt es eine Hypothese, dass der Frauenkopf, der diesen Freiheitskopf darstellt, die Frau des damaligen Präsidenten Salomon charakterisieren soll. Doch Beweise dafür gibt es nicht.

Ich habe bei der Corinphila Auktion mitgeboten, um deine Frage zu beantworten. Bei meinem Spezialgebiet Rumänien musste ich an dem Versteigerungstag leider arbeiten, so dass ich nur in der Pause mal mal ins Geschehen hineinspicken konnte. Die Versteigerung dauerte ja einige Tage und war ein regelrechter Marathon. Jedoch hatte ich schon früh ein Auge auf den schönen Katalog über Haiti geworfen und an dem Tag, als Haiti versteigert wurde, hatte ich Zeit und Muse. Die Provenienz der Marken (Moorhouse) zeugen von Echtheit, auch wenn ich trotz Nachfrage kein Attest besitze.

Ich hatte 3 Mal Glück und demnächst werde ich das letzte Bonbon vorstellen, welches mir zufiel. Ich hoffe, dass Wolfgang Windel mitliest und uns einige tiefere Belehrungen gibt.

Liebe Grüße

10Parale
 
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