Thema: Das BDPh Ausstellungswesen im Jahr 2024 - und seine Zukunft ?
TeeKay Am: 14.01.2024 10:56:00 Gelesen: 1791# 1@  
Eric Scherer meint, das meiste aus der Liste werde schon umgesetzt oder sei versucht worden. Wenn das der Fall ist und nichts funktioniert, dann ist die Frage zu stellen, warum das wohl so sein könnte. So ist z.B. die virtuelle Ausstellung (Punkt von der Liste) auf einem technischen Stand vom Beginn des WWW vor 30 Jahren - HTML 1993 fügte Bilder zur Spezifikation hinzu. Es ist nicht einmal suchmaschinenkompatibel, da einfach gescannte Seiten als Bild eingebunden werden. Von den vielfältigen technischen Möglichkeiten von HTML 5, die sehr ansprechende, zum Weiterlesen animierende technische Umsetzungen ermöglichen würden, wird nicht einmal ansatzweise gebraucht gemacht.

Die technische Umsetzung der Online-Vorträge war auch grundlos mangelhaft - und das ist m.W.n. genau dein Gebiet gewesen, Eric. Die Auflösung der Videos ist schlecht, die technischen Möglichkeiten des Jahres 2020 wurden nicht einmal ansatzweise ausgereizt und mehrere Vorträge brach ich ab, weil mich das ständige Räuspern, Husten, Zwischenlabern der Zuhörer nur noch nervte - da wurde nicht einmal das Mikro der nur passiven Teilnehmer abgeschaltet, so dass jedes Geräusch von allen aufgenommen wurde. Wen soll denn das heutzutage noch begeistern? Schonmal ein beliebiges Video eines Youtube-Kanals mit 100.000 Abonnenten angesehen?

Das Ausstellungswesen in seiner heutigen Form, und das sagen ja selbst die Aussteller, ist eine einzige Selbstbeweihräucherungsaktion, für die sehr viel Geld draufgeht, damit sich ein paar Kapitalstarke goldene Urkunden abheften können. Eine Umverteilung von unten nach oben. Außenwirkung für Nichtaussteller 0.

Wenn jeder Punkt auf der Liste mangelhaft und halbherzig ohne Berücksichtigung der Zielgruppe angegangen wird, dann wurde zwar alles mal versucht, aber nichts erreicht. Das Problem ist dann jedoch nicht, dass kein Punkt der Liste funktioniert, sondern dass die Umsetzung mangelhaft war.

Und bevor jetzt gleich das Argument kommt, dass alle freiwillig unentgeltlich arbeiten und kein Geld da sei: Dann wäre zunächst an diesen beiden Punkten anzusetzen. Professionalisierung und die Überlegung, wie mehr Geld in die Kasse kommen kann. Wenn alles abgewiegelt und Misserfolg damit erklärt wird, dass es andere noch schlechter machen, dann wird es keine Besserung geben.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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