Thema: Die Musts und Don´ts bei der Gestaltung von Ausstellungsblättern
Lars Boettger Am: 14.01.2024 11:06:23 Gelesen: 2794# 8@  
@ Richard [#1]

Ein gefälliger Anblick eines Exponats erhöht eine gute Bewertung, denn der Juror nimmt eine schöne Gestaltung subjektiv wahr - ob er will oder nicht.

Den ersten Satz kann ich nur unterstreichen. Eine Sammlung auf weissem Kopierpapier mit künstlichem Aufheller und mit billigen No-Name-Blattschutzhüllen aus dem Discounter (eventuell nicht ganz transparent) wird es schwer haben, bei Juroren zu punkten. "Das Auge isst (bei der Bewertung) mit".

Mir ist klar, dass in dem Artikel nur generelle Tipps zur Aufmachungen gegeben werden. Bei Thematiksammlungen wird Wert darauf gelegt, bei einem ansonsten thematisch uninteressanten Beleg nur die Marke und den Stempel zu "fenstern". Bei Ganzsachenexponaten, der traditionellen Philatelie oder der Postgeschichte sind Überlappungen kein Problem, bei Maximumkartenexponaten dagegen monieren die Juroren selbst kleinste Überlappungen. Rahmen gehören heute zum Standard. Juroren ziehen die Augenbrauen bei Blattumrandungen oder ein Wappen über den Blättern zusammen. So etwas wird als Platzverschwendung angesehen. Leere Flächen werden dagegen in der traditionellen Philatelie und in der Postgeschichte im Zusammenhang mit einer farbigen Umrandung bewusst genutzt, um Unikate und Raritäten optisch herauszustellen. Der Besitzer des Bordeaux-Briefes mit der Mauritius Nr. 1 und 2. wird nicht auf die Idee kommen, das Blatt mit anderen Marken oder Briefen zu überfrachten.

Wer ein gutes Exponat hat, kann sich durch eine ansprechende Aufmachung vielleicht noch ein-zwei "Extrapunkte" erhalten. Mit diesen Punkten ist vielleicht das nächste Medaillenniveau möglich. Darum gilt es, bei der Aufmachung immer die Maximalpunktzahl von 5 Punkten anzustreben. Bei 4 Punkten hat man "nur" einen Punkt verloren, liegt aber rechnerisch auf 80%. Und das ist für viele Aussteller im ersten Augenblick zu wenig.

Wer genau wissen will, was in seinem Spezialgebiet für Regeln gelten, kann sich an die Fachjuroren oder die Ausstellungsleiter der Landesverbände wenden. Sie helfen Euch in der Regel gerne weiter. Ansonsten gilt die alte Weisheit, auf Ausstellungen bei den erfolgreicheren Ausstellern mit den Augen zu klauen.

Beste Grüsse!

Lars
 
Quelle: www.philaseiten.de
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