Thema: Farben bestimmen mit der Tageslichtlampe
Ben 11 Am: 16.01.2024 19:46:06 Gelesen: 563# 5@  
@ Hans1860 [#1]
@ johanneshoffner [#2]

Guten Abend,

das möchte ich doch gern mal ergänzen.

Für die Farbmessung gilt die DIN 5033 für industrielle und grafische Produkte. Es ist sehr sinnvoll, sich auch bei der Briefmarkenprüfung an diesen Standard zu halten.

Für einen richtigen Vergleich werden mehrere Leuchttypen benötigt:

- Normlicht D50 (= Daylight mit 5000 K Farbtemperatur),
- Normlicht D65 (= Daylight mit 6500 K Farbtemperatur) und
- UV-A Licht (für optische Aufheller und Fluoreszenz),
- ggf. UV-C für Phosphoreszenz (oder Sicherheitsaufdruck der Sehenswürdigkeiten)

Die Klassifizierung der Normlichtarten gilt für das nördliche Europa (also unsere Breiten). Das Licht D65 kann man verbal umschreiben mit "Tageslicht um die Mittagszeit bei bedecktem Himmel". Die Himmelsrichtung spielt keine Rolle und direktes Sonnenlicht lassen wir mal auch beiseite. Nicht das uns die Farben ausbleichen. :-)

Wichtig ist, eine genormte, d.h., in der Lichtstrahlung vergleichbare, Leuchte zu verwenden.

Für die Leuchten gibt es im Handel verschiedene (kalibrierte) Leuchtstoffröhren oder auch LED, die man sich zu einer Prüflampe für den Schreibtisch zusammenbauen kann.

Es gibt auch fertige Abmusterungskabinen mit allen Leuchten.

Warum zwei Lichtarten?

In der Farbmetrik gibt es die Begriffe "bedingt gleiche Farben" und "unbedingt gleiche Farben" - zusammengefasst: Metamerie.

"Bedingt gleiche Farben" sehen unter einer Lichtquelle gleich aus, unterscheiden sich jedoch unter einer anderen Lichtquelle.
"unbedingt gleiche Farben" unterscheiden sich unter beiden Lichtarten nicht.

Ich selbst verwende gelegentlich auch eine Leuchtstofflampe mit 3000 K.

Mit den unterschiedlichen Lichtarten kann man z.B. Nachauflagen unterscheiden.

Viel Spaß beim Forschen wünscht
Ben.
 
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