Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
inflamicha Am: 17.01.2024 21:50:39 Gelesen: 106566# 10392@  
Guten Abend!

@ BD [#10391]

Bei Deiner Postkarte sind die Porti für mehrere Perioden erkennbar. Die Post selbst hat ja auffrankierte Postkarten am Schalter angeboten. Zum einen hatte man nichts anderes und dann sollten ja die werthaltigen Formulare aufgebraucht werden. Das System beginnt links vom Wertstempel: Zunächst + 75 Pf. für die 1,50 M. in der PP 8, dann + 150 Pf. für die 3 Mark der PP 9, dann + 12 M. für die 15 Mark der PP 12 und letztendlich + 25 M. für die 40 Mark der PP 13. Der Rest wird dann wohl vom Absender verklebt worden sein und passt nicht mehr ins System. Sehr anschaulich das ganze.

Ich zeige eine Postkarte aus der Vierfachperiode:



Am 27.11.1923 (PP 26) startete die Postkarte ihren Weg von München nach Geisenfeld. 40 Milliarden Mark verlangte die Post, die verklebte Mi 335 AWa wurde zum 4fachen Nennwert gerechnet und stellt somit eine portogerechte Frankatur dar. Für den Absender, das Bayerische Staatsministerium der Justiz, war eigentlich eine Freimachung mit Dienstmarken vorgeschrieben. Da offensichtlich keine vorrätig waren, blieb nur der Griff zu einer normalen Freimarke.

Gruß Michael
 
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