Thema: Tschechoslowakei Luftpost 1919 bis 1938
Thomas S. Am: 21.01.2024 19:02:48 Gelesen: 7526# 370@  
Hallo Zusammen,

bei der Suche nach für mich philateliegeschichtlich interessanten Belegen ist mir dieser Luftpostbeleg in die Hände gefallen:



Für mich ist hier der Nürnberger Empfänger des Beleges spannend. Es handelt sich um den aus einer jüdischen Familie stammenden Juristen Camille Sachs (geb. 17. Mai 1880 in Würzburg – gest. 4. August 1959 in Nürnberg). Er wurde nach anfänglicher juristischer Karriere im Jahr 1933, nach der Machtergreifung, als Landgerichtsrat in Nürnberg entlassen. 1945 nach dem Ende des Krieges wurde er zeitnah wieder in seiner alten Position eingesetzt und zum Präsidenten des Landgerichts Nürnberg–Fürth ernannt. In den Folgejahren war er unter anderem tätig als Staatssekretär, in dem für die Entnazifizierung zuständigen bayerischen "Staatsministerium für Sonderaufgaben". Er ist der Vater von Hans Sachs, dem durch seine Fernsehauftritte bei „Was bin ich“ bekannt gewordenen Oberstaatsanwalts.[1][2]

Für die Geschichte der Nürnberger Philatelie ist Camille Sachs interessant, da er nach meinem Kenntnisstand von 1929-1932 als Vorsitzender des Briefmarkensammlervereins Nürnberg (Philatelistenclub von 1891) tätig war. Bereits 1921 veröffentlichte er Artikel zur Philatelie.[3]

Postgeschichtlich kann ich zu dem Beleg nur sehr wenig, besser gesagt fast nichts schreiben. Es handelt sich um eine als Drucksache beförderte Postkarte. Die Beförderung erfolgte am 10.8.1926 mit dem Erstflug Prag – Nürnberg.

Viele Grüße
Thomas S.

[1] Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Camille_Sachs abgerufen , abgerufen 21.01.2024
[2] Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Was_bin_ich%3F , abgerufen 21.01.2024
[3] Vgl. Sachs, Camille, Sonder-Nummer zum 27. Deutschen Philatelistentag…22. bis 25. Juli 1921 zu Nürnberg – vertrauliches Korrespondenz-Blatt philatelistischer Vereine, S. 4-5 und S. 7-8.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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