Thema: Wertermittlung / Wertschätzung / Katalogpreis / PPA-Wert moderner Plattenfehler
Ben 11 Am: 28.01.2024 17:37:41 Gelesen: 718# 20@  
@ opti53 [#17]

Guten Abend Thomas,

Ein echter Plattenfehler sollte in seiner Häufigkeit eingrenzbar sein. Wenn er auf jedem Bogen vorkommt, ist das bei den 10-er Kleinbögen also jede 10. Marke. Wenn er nur bei einer Teilauflage vorkommt, ist das deutlich seltener.

Es ist sogar viel besser! Die Anzahl von Marken mit einem echten Plattenfehler lässt sich (zumindest theoretisch) exakt berechnen, sofern er nicht während des Druckes korrigiert wurde.

Also was wissen wir?

- der Zehnerbogen hat die Maße B=137,5mm x H=196,5mm.
- die Maschine hat einen Plattenumfang von 663mm und eine Bahnbreite von max.530mm.
- lt. Katalog war die Auflagenhöhe 2.846.000 Marken.

Und was können wir daraus ableiten?
- ein Druckbogen hat 3x3 10er Bögen = 90 Marken
- bei der Auflagenhöhe erhalten wir 31.622 ,22 Druckbögen.

Es gab natürlich Makulatur. Die eigentliche (Druck-)auflage war wohl höher, z.B. 2.846.250, was 31.625 Druckbögen entspricht. Tritt der Plattenfehler nur einmal auf dem Druckbogen auf, hätten wir 31.625 Marken damit. Gibt es auf der Druckplatte mehrere Zehnerbögen mit dem Fehler, multipliziert sich die Anzahl entsprechend.

Die Marken sind Zuschlagsmarken, die wohl nicht so häufig verkauft worden sein dürften (es gibt ja zeitgleich eine 0,55€ Marke mit Caspar David Friedrich). Zurückgegebene Marken wurden vernichtet (?). Wurden nur 50 % der Marken verkauft, hätten wir immer noch 15.000 Stück mit dem Plattenfehler.

Die Angabe im Katalog ** -,- könnte darauf hinweisen, dass die Marken der Versandstelle diese Fehler zeigten. Diese Marken kamen nie in Umlauf und werden wohl auch nie gehandelt. Aber vielleicht werden ja mal einige Sammlungen aufgelöst.

Was nun eine Marke mit Plattenfehler tatsächlich wert ist, überlasse ich mal dem Markt, also den Sammlern.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachrechnen und noch einen schönen Sonntag.
Ben.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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