Thema: Wertermittlung / Wertschätzung / Katalogpreis / PPA-Wert moderner Plattenfehler
funnystamp Am: 28.01.2024 18:54:42 Gelesen: 685# 21@  
Über den "Wert" eines Plattenfehlers kann man wohl mit Sicherheit ein ganzes Buch schreiben. Es ist wohl auch für eine Redaktion schwierig eine langfristige Marktbeobachtung für eine eventuelle Wertermittlung durchzuführen.

Grundsätzlich kann man zuerst einmal sagen, dass in der Regel postfrische Pärchen bei Plattenfehlern bevorzugt werden. Die Fehlermarke alleine ist nur mit deutlichem Preisabschlag gefragt. Gestempelte Marken werden nur wenig gesammelt, wenn doch, dann wohl eher als Lückenfüller.

Weiterhin muss man beachten, wie früh der Fehler entdeckt worden ist. Bei frühzeitig entdeckten Abweichungen auf Neuausgaben haben die meisten Sammler die Möglichkeit, diese noch bei den Verkaufsstellen zum reinen Postpreis zu erwerben. Engagierte Sammler werden hier wohl viele Verkaufsstellen anfahren bis Ihre Suche erfolgreich ist. Bei Erfolg werden sie nicht nur ein Exemplar erwerben, sondern eher mehrere Marken für weiteren Tausch oder Verkauf.

Interessanter wird die Sache, wenn es die Marke nicht mehr im freien Verkauf durch die Post gibt. Spät bekannt gewordene Fehler werden viel höher taxiert.

Man kann ja der Michel-Redaktion Marken zur Begutachtung vorlegen. Sofern die Redaktion die Marke für würdig erachtet wird in den Katalog aufgenommen zu werden, wird diese Ausgabe quasi in eine Art "Adelsstand" erhoben. Handelt es sich dabei nun um eine Ausgabe, die längst nicht mehr verkauft wird, bleibt man auf die Suche bei Händlern oder Verkäufer auf Online-Plattformen angewiesen. Dabei wurde wohl ein großer Anteil tatsächlich für den Postverkehr gebraucht oder befindet sich in Alben von Sammlern, die an Plattenfehlern kein Interesse haben. Wohlgemerkt, es sind wahrscheinlich kaum weniger dieser Abweichungen vorhanden, aber ein Großteil schlummert wohl unerkannt in Alben und fluten nicht den Sammlermarkt.

Fassen wir zusammen:

Diese Wohlfahrtsmarkenserie war für viele Pünktchen und Flecke bereits wenige Wochen nach dem Erstausgabetag bekannt. Es gab kaum eine Verkaufsstelle, bei der nicht ein Sammler nach vermeintlichen Fehlern gesucht hatte. Selbst wenn eine Abweichung in Katalogen "geadelt" worden ist, bleibt ein eventuell zu erzielender Verkaufspreis relativ gering, weil die engagierten Sammler diese bereits gefunden haben und nicht unbedingt zu erhöhten Preisen Lücken füllen mussten.

Zweitens ist diese Ausgabe gestempelt, was den Preis erneut nicht förderlich erhöhen könnte. Nun liegt der Fehler zwar auf einem Ersttagbrief vor, allerdings richtet sich diese Form wohl eher an Sammler von Briefen, Ganzsachen... Diese Sammler achten wohl eher auf die Qualität der gesamten Ausgabe, die Abweichung auf der Fehlermarke ist wohl eher nur eine attraktive Beigabe.

So erscheint die Wertermittlung relativ einfach. Da die Ausgabe in ausreichendem Maße postfrisch vorhanden ist, wird man für den Plattenfehler hier meiner Erfahrung nach kaum mehr als den Nominalwert der Marken erzielen. Natürlich kann man hier auch einmal mehr erhalten, allerdings muss man die- oder denjenigen finden, die/der diese Ausgabe unbedingt und augenblicklich haben will.

Beste Grüße
Hermann
 
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