Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 31.01.2024 11:49:58 Gelesen: 8049# 754@  
Liebe Freunde,

ein Brief, so wunderschön und vollständig er auch ist, macht hinsichtlich seiner Gewichtstarifierung Probleme.

Verfasst am 13.06.1835 in Triest wurde er bis zur bayer. Grenze mit siegelseitig notierten 56 Kreuzern Conventionsmünze (14+14+14+14) als Brief bis 2 Wiener Loth inkl. für die 4. Gewichtsstufe frankiert.



Bayern bekam 20 Kreuzer rheinisch für den einfachen, bis 1/2 Münchener Loth wiegenden Brief im Transit durch Taxis nach Preussen und rechnete jetzt 20+10+10+10 = 50 Kreuzer rheinisch links in sepia Tinte. Eigentlich nur ein Brief der in der 3. Gewichtsstufe liegen sollte und daher auch nur 40 Kreuzer rh. Transitentschädigung nach sich gezogen haben sollte.

Preussen reduzierte diese in 12 1/2 Gutegroschen um nach dem Altvertrag von 1816 (1 Ggr. = 4 Kreuzer rh.) und addierte für sich 2 Ggr. + 1 Ggr. + 1 Ggr. + 1 Ggr. = 5 Ggr. als Transitentschädigung für die 4. Gewichtsstufe dazu und belastete somit die belgische Post mit total 17,5 Ggr., wobei Preussen die alten Gutegroschen nach dem Postvertrag Niederlande/Belgien - Preussen von 1817 in Rechnung stellen konnte, . Preussen rechnete intern mit dem Loth zu 14,6g als einfach und je weiteres halbes Loth als 50% davon, also kam man dort auf maximal 29,2g., allerdings war im PV von 15g als einfach die Rede, so dass wir auch hier bei max. 30g liegen.

Belgien addierte diese Fremdforderung und sein Inlandsporto zu 35 Stuiver bzw. Decimes (eine Decime = 2,8 bis 2,85 Kreuzer rh.) und vermerkte oben links noch "32g" als ermitteltes Gewicht.

Für weiterführende Gedanken und Lösungen wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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