Thema: Rohrpostbelege
cartaphilos Am: 10.01.2011 16:02:06 Gelesen: 1359980# 596@  
Es gibt ja auch einen Concordia-Filmverleih - also machen wir weiter mit dem Kino.

Danke für das Lob.

Ich glaube, daß vor jeder ernsthaften Beschäftigung mit der Münchener Rohrpost immer die Preisfrage, d.h. die Frage des Preises der Belege steht. Man weiß ja aus Michels Ganzsachenkatalog, daß Münchener Abstempelungen fünffach, zehnfach werten und auf Auktionen ggf. noch viel mehr erzielt wird. Auch frankierte Eil- und Rohrpostbelege von München erzielen, wenn sie nicht sogenannte 'stille Rohrpost' sind, d.h. wenn sie eine nachvollziehbare Stempeldokumentation auf der Rück- und/oder Vorderseite haben, immer an die 100 Euronen, was 'ne ordentliche Menge Holz ist. Das steigert sich bequem, wenn zwei oder drei, gar vier Münchener Rohrpoststempel drauf sind. Die gezeigte Münchener Orts-Eil-Karte im 23-Rpf-Tarif kostete z.B. so um die 280 Tacken incl. Rollgeld.

Tatsächlich sind die Münchener Belege selten, nicht etwa, weil die Rohrpost so wenig genutzt wurde, sondern weil die Sendungsstruktur in München ganz anders war als in Berlin: In München überwiegt der Anteil der Telegramme, auch der privaten Telegramme, so massiv, weil man dort schon immer genügend Geld hatte, sich einen zu telegraphieren anstatt sich einen zu rohrposten. Entsprechende Statistiken belegen dies.

Ich habe jahrelang darauf gewartet, einmal von einem Münchener Sammler den Ovalstempel von München 2BZ erklärt zu bekommen. Jetzt ist Schluß damit und ich mache mir meinen eigenen Reim drauf.

Um die Belege richtig zu interpretieren, braucht man vor allem klare Vorstellungen davon, wo die Ämter lagen und welche Ämter miteinander wie verbunden waren.

Da machen wir dann mal weiter.

Einen schönen Tag noch an alle
telosgraphein007
 
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