Thema: BDPh beschliesst neue Zukunftskommission / Leitung von Alfred Schmidt
Altsax Am: 13.02.2024 11:48:59 Gelesen: 4419# 65@  
@ Dobe [#64]

"Trotz meiner Interneterfahrung und digitalen Affinität bin im ich Internet nie und zu keinem Zeitpunkt auf irgendein Angebot für einen Jung-Philatelisten wie mich gestoßen. Nur durch einen Zufall (ging um die Bestimmung einer Sardinia) bin ich auf einen Beitrag dieser Homepage gelandet und habe mich dann nach einigen Wochen angemeldet. Eigentlich müsste jemand wie ich DIE Zielgruppe aktuell sein, im Berufsleben, mit Kontakt zu Kindern und Jugendlichen, finanziell einigermaßen abgesichert und bereit, für sein Hobby auch mal etwas Geld auszugeben. Ich habe Jahrzehnte Computer gespielt und mache das immer noch gelegentlich, aber wie viele Andere in meinem Alter auch fängt man an, sich nach intellektuell deutlich anspruchsvolleren Freizeitaktvitäten zu sehnen. Meine Generation ist digital affin und hat über die Eltern noch Kontakt zu Briefmarken gehabt. Aber diese Zielgruppe muss digital erreicht werden.

Ich kenne das aus meinem aktuellen beruflichen Umfeld: Alles wird professionalisiert, das Marketing und das Fundraising überlässt man nicht mehr dem Zufall. Ich kenne die Struktur des BDPh nicht, kann nur davon ausgehen, dass meine Vorschreiber Ahnung davon haben. Ich kann nur ganz dringend empfehlen, dass alles in professionelle Hände zu legen - wenn ich nach Briefmarken suche, müsste z.B. auf der Google-Hitlist der BDPh ganz oben auftauchen - es müsste sich jemand darum kümmern, dass die Homepage modernisiert wird. Ich war jetzt mal auf der Homepage, ohne Frage, die ist ganz ordentlich programmiert und für einen echten Spezialisten auch bestimmt toll aufgemacht. Aber es kann nicht sein, dass auf der Start-Homepage "das WADP Nummerierung-System der UPU" steht (was um alles Welt in der Welt soll das sein?). Auf die Start-Homepage gehören bildgewaltige Informationen, die Lust auf Mehr machen, Links und Vertiefungs-Angebote. Bitte nicht falsch verstehen, für eine Hobby-Vereinigung ist das eine ziemlich gute Homepage, aber überhaupt nicht dafür geeignet, ein neues Klientel zu gewinnen. Sie dient eher für die Mitglieder - was auch völlig OK ist. Wenn aber das Ziel neue Mitglieder sein sollen, dann verfehlt die Homepage das Ziel. Mich hat das abgeschreckt. Ich konnte schlecht und ergreifend mit den Informationen auf der Homepage nichts anfangen."


Das kann ich Wort für Wort unterschreiben!

Die Zielgruppe sind weniger die Jugendlichen, sondern diejenigen, die schon irgend einen Bezug zur Philatelie hatten (und sei es über die Altvorderen) und sich für dieses Hobby (neu) interessieren. Um diese potentiellen Zielgruppe für die Philatelie zu gewinnen, sollte die BDPh-homepage zu einem zentralen Anlaufpunkt gemacht werden mit übersichtlich dargestellten wesentlichen Informationen, die einen Interessenten ansprechen.

Menschen mit den geschilderten Erfahrungen gehören in eine Zukunftskommission. Jedes Unternehmen, das sich nicht ständig "neu erfindet", also auf das eingeht, was Neukunden haben wollen, schießt sich selbst aus dem Markt, siehe das Versandhaus Sieger. Der BDPh hat seine traditionellen Abläufe seit Jahrzehnten perpetuiert und allenfalls dann geändert, wenn der Mitgliederrückgang andere Kostenstrukturen erforderte. Man wird die Philatelie nie wieder zu einer Massenveranstaltung machen können. Sie hat aber immer noch genügend Potential, denjenigen, die nicht nur vor Bildschirmen leben wollen, eine sehr interessante Freizeitbeschäftigung zu bieten. Eine einfachere und kostengünstigere Werbung dafür als eine gut gemachte homepage ist schwer vorstellbar.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/18507
https://www.philaseiten.de/beitrag/336098