Thema: Bund Dauerserie Welt der Briefe - Fehldruck der 010 Cent Marke !
Ben 11 Am: 19.02.2024 19:19:33 Gelesen: 3766# 65@  
@ Stefan [#64]

Guten Abend Zusammen,

Leider benötigt man scheinbar eine Originalvorlage, um etwas vernünftig zu erkennen.

Nun, für eine Beurteilung ist es sinnvoll, wenn die Rasterpunktverläufe erkennbar sind. Mit welchem Gerät diese sichtbar gemacht werden, ist egal. Ich verwende hier gern mein Mikroskop.

Die farbliche Abweichung der dritten Auflage im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Auflagen resultiert (gemäß der Info eines Kollegen, der sich mit Offsetdruck auskennt) normalerweise aus einer abweichenden Reihenfolge der einzelnen Druckfarben im Briefmarkendruck.

Das kann eine Rolle spielen, ist in diesem Fall aber nicht so.

Kannst du bitte nochmals schauen, ob die Angabe von 165° für die Farbe Magenta der ersten und zweiten Auflage (Enschedé) korrekt ist (oder ein Tippfehler vorliegt)?

Ja, dann schauen wir uns das doch einmal genauer an. :-)

Die beiden "Enschedé-Ausgaben" beurteile ich als drucktechnisch identisch. Sie unterscheiden sich nur in der Lage des Data-Matrix-Codes und der Position des Bar-Codes auf dem Zwischenfeld.

Links die erste Auflage und rechts die zweite.



Im Übergang zwischen dem hellem und dem dunklem Sand finden wir erste Informationen zu den Winkeln. Gut zu erkennen ist Gelb auf 0°. Auch Magenta ist gut zu sehen, wobei die 165° noch nicht eindeutig sind. Es könnten auch 75° sein, wenn man den zweiten Schenkel der Rasterlinie berücksichtigt. Im Körper des Fisches finden wir wieder Gelb und zusätzlich Cyan auf 105°. Aber auch das ist noch nicht ganz klar und könnte auch 15° heißen.



Interessant wird es im Glas der Flasche: Die Rasterpunkte von Cyan berühren sich an zwei Seiten und bilden eine Kette. Das wäre der Nachweis für elliptische Rasterpunkte. Magenta bildet hier noch keine Berührungen aus. Diese bildet sich erst im Seepferdchen und dem umliegenden Wasser.

Interessant ist hier auch die Farbe Schwarz im Winkel von 45°, was nicht einfach zu erkennen ist, denn es könnte sich auch um eine Farbmischung aus Gelb-Magenta-Cyan handeln.

Alleinstehend ist Schwarz nur in den Schnüren sichtbar. Allerdings ohne Raster.



In der zweiten Auflage sind die Kettenlinien von Cyan und Magenta sehr deutlich zu erkennen. Und auch das Problem von Schwarz: die Punktlinien verlaufen genau in der gleichen Richtung wie Magenta. Damit hat Schwarz hier keinen eigenen Rasterwinkel.



Das wäre meine erste Einschätzung, die zweite zu den Marken der Bundesdruckerei folgt später.

Viele Grüße einstweilen.
Ben.
 
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