Thema: Deutsches Reich: Briefschließ- und Stempelmaschine Typ "Velopost"
Jürgen Witkowski Am: 15.01.2011 16:55:38 Gelesen: 26220# 2@  
@ winni [#12]

Es handelt sich um einen Stempel, der von einer Briefschließ- und Stempelmaschine Typ "Velopost" stammt, die in den Postscheckämtern im Einsatz war.

Die Informationslage dazu ist recht dürftig. Ich habe dazu eine brauchbare Fundstelle aus der Literatur rausgesucht und in meinen Unterlagen noch ein passendes Foto gefunden.

"Briefschließmaschinen, meist mit Stempelmaschinen vereinigt, werden vorzugsweise im Postscheckbetriebe zum Verschließen von Briefen und gleichzeitig auch zum Bedrucken mit dem Aufgabestempel benutzt. Zum Verschließen von Telegrammen ist außer der Einrichtung zum Verschließen noch eine Falzvorrichtung erforderlich. Die Verschließvorrichtung besteht aus der Einrichtung zum Anfeuchten und zum Andrücken der angefeuchteten Klappe des Briefumschlags.

Bei der Deutschen Reichspost (DRP) ist die Briefschließmaschine "Velopost" der Firma Stolzenberg in Berlin SW 68, Markgrafenstr. 78 am gebräuchlichsten.

Die vom Umschlag rechtwinklig (mit der Hand) abgebogene Klappe wird auf einen Anlegetisch gelegt, über eine angefeuchtete Walze geführt und von mehreren senkrecht stehenden Walzen angedrückt, um schließlich in die in der üblichen Weise eingerichtete Stempelmaschine zu gelangen.

Leistung der "Velopost" rund 5000 Briefe in 1 Stunde.

Bei anderen Maschinen, z. B. der amerikanischen "Standard"-Briefschließmaschine, werden die Briefe in Stapeln zugeführt und die Klappen erst in der Maschine abgehoben. Der weitere Arbeitsvorgang ist derselbe wie bei der "Velopost".

Kleinere Maschinen sind für Handbetrieb eingerichtet; die im Scheckbetrieb verwendeten erfordern schon wegen des gleichzeitigen Antriebs von Briefschließ- und Stempelmaschinen und wegen der Eile den elektrischen Antrieb."

Quelle: Handwörterbuch des Postwesens, Verlag Julius Springer, Berlin, 1927

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
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