Thema: Kopfstehende Auf- oder Überdrucke
merkuria Am: 25.02.2024 08:54:47 Gelesen: 6247# 982@  
Am 1. Oktober 1938 wurde das Sudetenland infolge des Münchner Abkommens von der Tschechoslowakei an das Deutsche Reich abgetreten. Bis zum Eintreffen genügend deutscher Postwertzeichen behalf man sich regional mittels Aufdrucken auf vorhandenen tschechoslowakischen Marken.

Die Stadt Reichenberg verausgabte in dieser Zeit 138 verschiedene Aushilfsausgaben (Mi Nr. Reichenberg 1-138). Dazu verwendete man tschechoslowakische Marken (ex Mi Nr. 34-401) und versah diese mit einem dreizeiligen Handstempel-Aufdruck Wir sind / frei ! / Hakenkreuz. Von der Blockausgabe II zur Briefmarkenausstellung Bratislawa 1937 (Mi Nr. Block 2) sind uns kopfstehende Aufdrucke auf den Marken der zweiten Reihe bekannt (Mi Nr. Block 2 K). Die Aufdrucke in der obersten Reihe sind um 90° verdreht angebracht worden. Gemäss Literatur ist dies das bis heute einzig bekannte Exemplare dieses Kopfstehers. Irrtümlicherweise wird im Attest die dritte Reihe anstelle der zweiten Reihe benannt!





Ein postfrisches Exemplar dieses Kopfstehers mit Attest wurde an der 196. Dr. Reinhard Fischer Auktion vom 3. Februar 2024 in Bonn unter Los 8788 für 3‘200 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/9078
https://www.philaseiten.de/beitrag/337091