Thema: Moderne Postgeschichte: Freimachung (DV) im Fenster
DL8AAM Am: 20.01.2011 16:29:53 Gelesen: 127174# 8@  
@ Nachtreter, Pete

wie erkennt die DPAG, dass Sendungen portogerecht freigemacht wurden

Hallo Pete, Nachtreter,

ich "meine gelesen zu haben" (finde es leider auf die Schnelle icht mehr), dass auch bei DV-Freimachungen letztendlich der Zusteller prüft, ob portogerecht freigemacht wurde. Nicht ohne Grund muss ja bei Briefen mit besonders ermäßigten Portosätzen immer noch zusätzlich der Vermerkt "Entgelt bezahlt" angebracht werden. Da der Zusteller bei einem Brief z.B. mit FRANKIT zu 25 Cent frankiert nicht beurteilen kann, ob der Brief bei der Einlieferung die Kriterien für die 25 Cent-Kategorie erfüllt hat, er sieht ja nur den einen Brief, nicht die Chargengröße, nicht die Qualität der Vorsortierung etc.

Tatsächlich häufen sich Fensterumschläge ohne "EDV-Freimachungsvermerk" ... "Entgelt bezahlt"-Belege kommen ohne Datamatrix-Code vor: z.B. Infobriefe

Jou, z.B. die angesprochen Infopostsendungen können in vielfache Weise frankiert werden, siehe Punkt 4 der neusten Ausgabe (Stand 1. Januar 2011) der Produktbroschüre "Adressierte Werbesendungen: Infopost und Infobrief national":

http://www.deutschepost.de//mlm.nf/dpag/images/i/infopost/produktbroschuere_infopost_und_infobrief_national_20110101.pdf

Neben den dort genannten Freimachungsarten tauchen aber aktuell immer noch - eigentlich nicht mehr zulässige - Altformen im Briefkasten auf:



Die linke Form der Freimachung (aus Dezember 2010) ist nach meinem Verständnis eigentlich nicht mehr möglich gewesen. Die Übergangsregel, dass Altformulare und -umschläge aufgebraucht werden dürfen/durften sollte in diesem Fall auch nicht greifen, oder ?? Rechts ein Beispiel eines INFOPOSTBRIEFs ohne 2D-Datamatrixcode, dafür aber mit einer inzwischen irregulären - d.h. nicht mehr möglichen - Vorausverfügung ("Wenn unzustellbar, bitte zurück"). Dieses Merkmal ist seit einiger Zeit u.a. auch bei INFOPOST-Briefen nur noch in der Form der Zusatzleistung PREMIUMADRESS ("P") möglich, für die mit der Post sogar zusätzlich ein spezieller Vertrag abzuschliessen ist. BTW, korrekt ist übrigens das Fehlen einer zusätzlichen kundenindividuellen Darstellung bei der Infopostwelle, da "Die kundenindividuelle Darstellung darf nur ... i. V. mit der DV-Freimachung mit Matrixcode im Anschriftenbereich genutzt werden" (aus dem oben genannten Regelwerk). Keine DV-Freimachung = kein bunter Zudruck. ;-)

Mein eigentliches Problem war, dass es unterschiedliche Briefe mit im Prinzip inhaltsgleichen DV-Freimachungen im Fenster gibt.

A: Mit einem entsprechenden Hinweis darauf in der Frankierzone des Briefes (siehe Standardbrief der BARMER GEK ) und B: ohne Hinweis, ganz ohne Angaben in der Frankierzone (siehe der Standardbrief von Baumarkt Max Bahr ). Zu A gibt es noch die Unterteilung in "mit und ohne Angabe einer Postabrechnungsnummer".

Bei der Post wird ja inzwischen alles und jedes noch so kleinste Minidetail in ausführlichsten Regeln festgelegt (im Rahmen der maschinellen kosteneinsparenden Massenbearbeitung auch sinnvollerweise), von der Schriftgröße, -dicke und -art des Schriftzuges PREMIUMADRESS im Fenster bis zum kundenindividuellen Zudruck zur Infopostwelle in der Frankierzone. Nur habe ich (...) zu dieser Frage noch nichts finden können, es gab auch keine sinnvollen Treffer über die Suchefunktion auf der Webseite der Post. Ebenso findet sich in der entsprechenden Produktbroschüren und Regelwerken zur DV-Freimachung (s.o.) nirgendwo auch nur ein Verweis auf diese Hinweise ("Freimachung (DV) im Fenster"). Leider ist die Informationspolitik - wenn man als Philatelist bei der Post zu diesen Punkten nachfragt - gleich Null. Für die Post beschränkt sich Philatelie leider nur noch auf den Verkauf spezieller "phil. Produkte", vom Postautomodell bis zum Numisbrief sowie auf die Ausgabe von vielen vielen nassklebenden Briefmarken für den Abovertrieb, für die eigentlich - wenn wir mal ehrlich sind - (leider!) im Postalltag kein Bedarf mehr besteht und ansonsten auch (gewollt) keinen Absatz mehr finden. Vielmehr bekommt man den Hinweis zu hören, dass dieses ja nicht "philatelistisch" sei > Philatelie = Postprodukteverkauf. :-( Gut, stimmt, das ist eigentlich auch sehr verständlich (ehrlich). Der Infopostwellen-, DV-Freimachungsvermerk- und FRANKIT-Sammler bringt ja auch kein Geld ein. Es ist sicherlich auch keine Kernaufgabe eines notwendigerweise auf Gewinn orientierten privaten Wirtschaftsunternehmens, Knalltüten - wie wir es nun mal sind - mit (Kosten behafteten) Informationen für ihr komisches Hobby zu versorgen. ;-)

Beste Grüße
Thomas
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/3067
https://www.philaseiten.de/beitrag/33846