Thema: Preisverfall bei Briefmarken ?
doktorstamp Am: 22.01.2011 01:30:07 Gelesen: 31958# 5@  
@ nomis [#3]

Deinen Ärger kann man verstehen. Etwas deutlicher wäre vielleicht besser. Was ausser Ärger hervorgehoben war, "Es gibt Ungereimtheiten zwischen den Argen".

Ich bin in beiden erwähnten Gebieten relativ bewandert und eine Mitgliedschaft bei beiden kann ich empfehlen. Stempelkunde ist nicht gleich Stempelkunde, hinzu kommen die damals herrschenden Begebenheiten, und Gebräuche, ferner mit Nachkriegszeug gibt es "noch" Zeitzeugen, die dazu eine Aussage machen können. Bei Infla ist dies selten der Fall, denn der meist betagte Sammler dürfte zu jenen Zeiten als Kind es mitbekommen haben.

Bei Ampost gibt es nur ein Handvoll Marken die prüfungsnotwendig sind. Bei Infla ist es umgekehrt, Jede Marke ist mit einem Falschstempel zu finden, egal ob Ramsch, oder Spitzenstück.

@ gestu [#4]

Einen Preisverfall gibt es sicher und es wird diesen auch weiterhin geben, das steht für mich fest!

Dieser Aussage ist nichts hinzuzufügen.

Wer lange sammelt wird wohl bewüßt oder unbewüßt die Ausgabepolitik der verschiedenen Postverwaltungen bemerkt haben, ob Deutschland oder gleich Land X, aber zwischen 1960 und 1970 wurde je nach Land eine Markenschwelle ausgebreitet. Diese Schwelle deckte nicht nur den Postbedarf, sie deckte und schützte und vergrösserte die Einnahmen. Mit abnehmenden Nachwuchs wurden sie Einfallsreicher, Bogen, Rollen, Markenheftchen, FDC, naßklebend, selbstklebend, Teller, Tassen, und, und, und. Ja, es hat sich in den letzten Jahren stark vermehrt.

Aber auch in der Klassik gibt es Beispiele hiervon, zugegeben nicht in dem Maß wie heute.

Die neueste Ausgabe Englands kostet um die € 5, aber wer alles drum und dran haben will, und ich spreche hier nur von postfrisch muß schlappe £ 47 berappen (€ 55 ungefähr), und er hat nicht mal die gestempelten, geschweige denn das FDC.

Wie oft ich die leidliche Geschichte erleben mussen, als mir Großeltern oder ihre Enkel mit der vermeintlich wertvollen Sammlung entgegen kommen. Es gibt natürlich Ausnahmen, weitaus die Mehrzahl werden (bitter) enttäuscht.

Alle hatten mindestens einmal im Leben gehört oder gelesen, Marken sind wertvoll und sich folglich eingebildet.

Schuld hier hat die Presse, die ständig von Spitzenpreisen berichtet, die Fachpresse ist insofern noch schlimmer. Und manche blicken nicht durch. Vielleicht sollten sie vorgehen wie beim Tabak und eine Warnung drucken.

Aber es gibt Nachwuchs, nicht in der Menge wie vom Handel oder Verein erwünscht, aber es gibt sie, wenn auch nur in kleinen Kreisen. Die Kerze ist noch nicht erlöschen, aber bestimmt von der Ausgabepolitik der verschiedenen Postverwaltungen zum Ersticken gebracht.

mfG

Nigel
 
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