Thema: Uganda: Echt gelaufene Belege
saeckingen Am: 28.03.2024 08:04:47 Gelesen: 590# 52@  
Postsache der Briefmarkenversandstelle Kampala vom 6.12.1972 (an dem Tag habe ich mich sicherlich zum ersten Mal bewusst über meinen Nikolaus gefreut) in die USA. Die Postsache wurde durch den Briefstempel des Stamp Bureau und der Paraphe des zuständigen Postbeamten bestätigt.

Rückseitig mit dem großen kastenförmigen Zensurstempel "The Republic of Uganda / President's Office / This has been checked and cleared". Hier findet sich die Paraphe des Zensors. Kann es sein, dass die Paraphen von der gleichen Person stammen? Durfte der Postbeamte seinen Brief selbst zensieren?



Ausgehende Post wurde in Uganda unter der Diktatur Idi Amins ab August 1972 bis Mai 1973 (zumindest nach den Daten mir vorliegenden Belegen) zensiert. Man findet aber nicht viele Briefe aus dieser Zeit. Ausländer hatten das Land weitestgehend verlassen, Intellektuelle waren unter den geschätzt 300.000 bis 400.000 unter Idi Amins Gewaltherrschaft Ermordeten besonders stark vertreten. Es war vermutlich schon sehr gefährlich, überhaupt nur internationale Kontakte zu pflegen. Die Post wurde ja nicht grundlos zensiert.

Bei dem gezeigten Brief handelt es sich um die einzige Postsache, die mir mit Zensur bisher bekannt ist.

Grüße
Harald
 
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