Thema: Briefmarkenhaus Hermann E. Sieger wird nach 101 Jahren liquidiert !
drmoeller_neuss Am: 01.04.2024 19:35:17 Gelesen: 3597# 50@  
Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Sieger hat geliefert! Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, da ich von Sieger nichts mehr gehört hatte. Andere scheinen nicht mein Glück gehabt zu haben, nach den Kommentaren auf Facebook zu schliessen. [1]

Auf die Presseanfrage der Schwäbischen Post nach Gründen für die Betriebsschliessung hat Sieger auch nicht geantwortet. [2]

Nun zu meiner ersten Bestellung: Es kamen an einem Tag zwei (!) Sendungen mit verschiedenen Rechnungsnummern, eine Paketsendung und ein Maxibrief. Zumindest war der Umschlag als Maxibrief mit 2,75 Euro frankiert, obwohl 1,60 Euro für einen Großbrief auch gereicht hätten. Warum die paar Marken aus Andorra im Wert von 45,35 Euro nicht mehr in das Paket gepasst haben, muss man nicht verstehen. Ist mir aber auch egal, ich habe dafür keine Versandgebühren bezahlt.

Vielleicht ist die Sachbearbeiterin zu Mittag gegangen, und ein anderer Kollege hat weiter gemacht? Jedenfalls hat es Sieger nicht geschafft, den Betrag der zweiten Lieferung von meiner Vorauszahlung abzuhalten. Und es geschehen noch größere Wunder: Sieger hat mir den überschüssigen Betrag der Vorauszahlung zurücküberwiesen. Ich war schon in Gedanken bei einem Gerichtsvollzieher.

Dafür hatte ich auf der Paketsendung einen ominösen Artikel 719101 für 1,85 Euro auf der Rechnung. Da ein Niederlande Kleinbogen zweimal geliefert und nur einmal berechnet wurde, kann ich diesen Phantomartikel gut verkraften.

Ein Artikel ist auf der Rechnung ausgedruckt, und wurde mit einem roten Handstempelaufdruck "Leider ausverkauft" storniert. Auf der Rechnung wurde der Betrag per Hand abgezogen. Wollte man mir hier eine Freude mit einen Siegerschen Rechnungsprovisorium bereiten?

Ironie am Rande: Auf der kleineren Rechnung ist noch eine Werbung mit "Der Weihnachtsmann kommt" und dem Hinweis auf die Wiehnachtsmarken aus Gibraltar aufgedruckt. Die Sendung kann ich einen Monat lang zur Ansicht behalten. Wie soll das gehen, wenn die Firma nicht mehr existiert?

Wie ich schon geschrieben hatte, wurde meine andere Bestellung sang- und klanglos nach drei Wochen storniert. Ich hatte den Fehler gemacht, und hatte hier Lastschrifteinzug gewählt. Damit hatte ich keinen Faustpfand in der Hand.

Wie bei Sieger zu erwarten, war die Ware war einwandfrei und vielleicht sogar zu üppig verpackt. Jeder Kleinbogen steckte einzeln in einer Pergamintüte. An schlechter Qualität ist Sieger sicher nicht gescheitert.

Was man nicht verstehen muss, sind die Gratisbeilagen in Form von zwei Faksimile-Drucken vom österreichischen WIPA-Block und dem Berliner Nothilfeblock. Man kann auch gleich von Fälschungen sprechen. Mal abwarten, ob diese Teile im Zuge der Sieger-Liquidation gehäuft auf ebay auftauchen.

[1] https://www.facebook.com/BriefmarkenSieger/?locale=de_DE
[2] https://www.schwaebische-post.de/baden-wuerttemberg/wirtschaft-regional/firmen-und-maerkte/nach-101-jahren-briefmarken-sieger-aus-lorch-stellt-betrieb-ein-92887695.html
 
Quelle: www.philaseiten.de
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