Thema: Marken bestimmen: Bernera Island Scotland
DL8AAM Am: 25.01.2011 19:41:52 Gelesen: 19207# 5@  
Viele dieser der Küste vorgelagerten abgelegenen Inseln Schottlands haben einen eigenen "Postdienst", der (weil scheinbar die Royal Mail diese Inseln nicht mit Postruderbooten versorgt) für die Zuleitung von Post (die von diesen Inseln stammen) zum nächsten Postamt der "echten" Post zuständig sind. Zwar legal, aber zu wohl zu 99% rein aus Gründen des Geldes das von Touristen und Briefmarkensammlern abzweigbar ist.

Vielleicht weiss aber jemand etwas noch genaueres zu den korrekten rechtlichen Status dieser Ausgaben. Im Prinzip eine Art Privatpost, ähnlich der alten Hotelposten aus der Schweiz.

http://www.gm3vlb.com/qsls_stamps/special_stamps.htm

"Many, if not most, Scottish Islands fall outwith the normal UK Royal Mail collection and delivery service. For these islands it is perfectly legal for the landowner to charge a fee for postal services to the mainland. The Island of Pabay is notable in this respect in that is has a long history in the philatelic community for the issue of unique stamps."



Ebenfalls auf der Webseite des Funkamateurs GM3VLB, Andre Saunders, der eigens für seine Funkaktivitäten, einer sogenannten DXpedition von einer dieser "postfreien" Inseln Briefmarken mit entsprechenden FDCs herausgeben lässt: http://www.gm3vlb.com/qsls_stamps/prices.htm



Das rechte Beispiel ist etwas OT stammt es doch von der Antarktisbasis "Patroit Hill".

"DXpedition" ist wieder so ein typisches Hobbysprachen-Kunstwort. Es kommt von DX für "Weitverkehrsfunk" und Expedition. Expedition, weil bei diesen Aktivitäten meist ein einsamer Funker (hier) auf einer abgelegenen Insel mit seinem Funkgerät und portablen Antennen bei Sturm und Regen auf dem Boden kauernd, seine Funkkontakte ("QSOs") fährt [man merke Funkkontakte/"QSO"s werden "gefähren", man spricht nicht]. Damit die Funker auf der anderen Seiten wieder eine neue kleinen Insel oder sogar Felsen (z.B. Rockall) in ihren Leistungslisten abhaken können. Dabei hat im Vorfeld jede Insel eine eigene individuelle Referenznummer zugewiesen bekommen, ähnlich der Katalogisierung des MICHELs. Für schottische Inseln gibt es das IOSA-Directory und die Konkurrenzlistung nach SCOTIA, sowie weltweit das unter Funkamateuren sehr beliebte IOTA ("Islands On The Air"). Man, d.h. der Funkamateur, führt auch hier Fehllisten, ganz wie die Briefmarkensammler. OM Andre, GM3VLB, versucht hier die Kosten für diese DXpeditionen durch den Briefmarkenverkauf etwas zu minimieren. Ein echtes Crossover zwischen Insel- und Briefmarkensammlern. ;-)

Gruß
Thomas
 
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