Thema: Kino- und Fernsehfilme mit philatelistischem Hintergrund
Bendix Gruenlich Am: 21.04.2024 22:52:06 Gelesen: 497# 21@  
Noch ‘nen Film: Ronin, lief vor ein paar Wochen bei Arte.

Um was geht’s? Gangster, Terroristen, baller, baller, Autoverfolgungsjagd…und alle wollen einen Koffer und schnappen sich den dauernd vor der Nase weg. Was im Koffer drin ist (Briefmarken?) - unwichtig, das wird nicht aufgeklärt.

Wichtiger ist doch folgendes:

• Der Gauner Gregor schnappt sich den Koffer und schickt ihn sich poste restante zu einem französischen Postamt.
• Auf dem Paket waren Marken drauf (so was sehen Briefmarkensammler sofort aus dem Augenwinkel heraus, sah vielversprechend aus)
• Da bin ich am nächsten Tag in die Mediathek, bin an die Stelle der Paketübergabe gegangen und habe vom Paket einen Bildausschnitt angefertigt.
• Gut, die Qualität ist lausig (aber bitte bedenken, dass die Frankatur nicht der Haupthandlungsgegenstand des Filmes war)



Jedenfalls kann ich festhalten, dass der Gauner sich bei der Frankatur viel Mühe gegeben hat. Sechs verschiedene Sondermarken hat er verklebt. Respekt, das nenne ich philatelistische Frankatur!

Das ist drauf – alles Sondermarken

• Nationalparks - Bartgeier
• General Leclerc
• Pfarrkirche von Guimiliau
• Schloss Sceaux
• Qualitätskampagne
• Fest der baskischen Korsaren

Ich hätte ja die Sonderausgabe „Helden französischer Kriminalromane“ aus 1996 passender gefunden. War aber ein amerikanischer Film, außerdem wären die mit Zuschlag gewesen.

Die Stempel sind allerdings offenkundig falsch (also Falschstempel – der Typ scheint doch ein Verbrecher durch und durch zu sein), sieht eher nach modernen brasilianischen Stempeln aus.

Auch Stempeldaten sieht man nicht, das schlimme Urteil der Gemeinschaft wird da wahrscheinlich auf „nicht sammelwürdig“ lauten.

Ob es auch portogerecht war? Mal schauen, ich zähle FRF 20,90. Vielleicht können die Frankreich-Spezialisten was dazu sagen….? Gewicht des Koffers kenne ich aber nicht (wir wissen ja nicht was drin ist).

Immerhin, der Film wurde 1998 gedreht, die Marken (die älteste von 1996, die jüngste aus dem November 1997) wurden also bedarfsgerecht zeitnah verwendet.

Heikel sind aber die Formate, die passen nicht ganz zu den Originalen. Fälschungen zum Schaden der Post?

Aufatmen bei den Fälschungsbekämpfern: Gregor konnte die Marken nicht auf ebay verkaufen, er wird erschossen, bevor er Gelegenheit dazu hätte haben können.

Dies alles abgewogen - sollte man sich den Film dann als Philatelist überhaupt ansehen?

Diese Entscheidung überlasse ich Euch ganz allein.

Und damit Ihr mich wegen der Bildqualität nicht im Forum verbal verprügelt, ein paar der Marken aus meiner Sammlung (und nein, ich habe den Koffer nicht – Beweis: die Stempel stimmen nicht mit denen des Fotos überein – Gott sei Dank, da hat mir meine Sammlung auch noch das Leben gerettet).


 
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