Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 24.04.2024 17:42:22 Gelesen: 3353# 971@  
Liebe Freunde,

meine Mini-Sammlung der Porto Nr. 1 hat Zuwachs bekommen, sogar einen Attestierten.



In München warf man einen Brief an Friedrich Werner junior in den Briefkasten, für den man keinen einzigen Kreuzer ausgeben wollte. Ob der Empfänger, immerhin Funktionär bei der Ostbahn, in Bayern darüber erfreut war? Er durfte nämlich jetzt bei der Aushändigung des Briefes durch Stadtbriefträger Nr. 17, diesem drei Kreuzer in die Hand drücken. Als wäre das nicht genug, hatte der unbekannte Absender noch folgendes auf den Brief unten links für die Post notiert: "bitte sogleich zu Besorgen, Eigenhändig".

Nun, eigenhändig ist ein weites Feld und ob dieser Vermerk für die Abgabepost bzw. den Stadtbriefträger rechtlich bindend war, weiß ich nicht. Aber die expresse Versendung im Ort war nicht möglich, denn nur Fernbriefe durften per Express (und auch nur eingeschrieben!) angenommen werden. Man hätte ihn also an den Absender (von außen aber nicht zu ersehen) zurück geben können zur Korrektur der Adresse, oder, wie hier geschehen, einfach ohne Postsonderdienste zu bemühen, ihn mit normaler Post zustellen lassen. Einfacher war das sicher.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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